Schmidt, Josef
Facharzt für Allgemeinmedizin/Homöopathie und Privatdozent für Geschichte der Medizin an der Universität München.
Er ist bekannt durch seine Bearbeitungen von Hahnemanns „Organon der Heilkunst“ (Textkritische Ausgabe 1992, Standardausgabe 1996, Neuausgabe mit Systematik ... [mehr]
Er ist bekannt durch seine Bearbeitungen von Hahnemanns „Organon der Heilkunst“ (Textkritische Ausgabe 1992, Standardausgabe 1996, Neuausgabe mit Systematik ... [mehr]
Hahnemann und das Ähnlichkeitsprinzip
Kongress: Deutscher Homöopathie Kongress 2010 - 160. Jahrestagung des DZVhÄ 45 min, deutsch Inhalt / abstract Konstitutiv und unverzichtbar für die Begründung der Homöopathie durch Samuel Hahnemann war – neben der Arzneimittelprüfung an Gesunden – das Simile-Prinzip. In einem sehr weiten Sinne lässt sich Analogiedenken zwar durch die gesamte Medizingeschichte verfolgen. In der Schule des Hippokrates wurde das Ähnlichkeitsprinzip allerdings nur als eines neben anderen (etwa dem Contrarium-Prinzip) anerkannt und Paracelsus bezog es auf nicht jedermann direkt einsehbare Beziehungen zwischen „Gestirnen“, „Anatomien“ und Signaturen von Krankheiten bzw. Heilmitteln. Die betont rationale Fassung des Simile-Prinzips durch Hahnemann, seine methodische Operationalisierung und ideologische Verabsolutierung zum „einzig wahren Heilweg“ erweisen sich aus historischer Sicht als typische Geistes-Produkte der Deutschen Aufklärung und des Deutschen Idealismus. 200 Jahre danach, unter veränderten sozio-ökonomischen und kulturellen Bedingungen (post-moderne Rationalismuskritik, Wissenschaftstheorie, transkulturelle Globalisierung der Iatrotechnologie u. ä.) stellen sich daher Fragen nach Zeitgebundenheit, Geltungsbereich, epistemologischem bzw. metaphysischem Stellenwert sowie methodischem Interpretationsspielraum dieser unabdingbaren Säule genuiner Homöopathie nach Hahnemann. | ||
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