Classen, Carl
Carl Classen praktiziert seit 1991 in Karlsruhe. Dort gründete
er das Homöopathie-Institut ars curandi, mit Schwerpunkt
Aus- und Fortbildung. Neben Praxistätigkeit und
Unterricht Tätigkeit als Fachautor sowie berufspolitisches
Engagement in Organisationen und Netzwerken ... [mehr]
er das Homöopathie-Institut ars curandi, mit Schwerpunkt
Aus- und Fortbildung. Neben Praxistätigkeit und
Unterricht Tätigkeit als Fachautor sowie berufspolitisches
Engagement in Organisationen und Netzwerken ... [mehr]
Komplettsatz aller aufgenommenen Vorträge
Kongress: 10. Internationaler Coethener Erfahrungsaustausch (ICE10) 660 min | ||
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Organon - Methoden und Wege zur Vermittlung
Kongress: 10. Internationaler Coethener Erfahrungsaustausch (ICE10) 90 min, deutsch Inhalt / abstract Abstract Der persönliche Gewinn beim Studium des Organon und weiterer Schriften Hahnemanns hängt wesentlich von den Erwartungen, Absichten und Zielen ab, mit denen diese Schriften gelesen werden, und wenn möglich von einer Begleitung, die zu einer fruchtbaren Auseinandersetzung führt. Hoffen wir schnell umsetzbare Anweisungen zu finden? Trotz einer Reihe dezidierter Anleitungen im Einzelfall ist das Organon kein Lehrbuch in heutigem Sinne. Hoffen wir eine sichere Grundlage des Praktizierens zu finden? Faktisch berufen sich sehr unterschiedliche Anwendungsarten der Homöopathie auf die angeblich gemeinsame Grundlage des Organon. Oder ist das Organon-Studium ein Pflichtritual, welches die Zugehörigkeit zu einer eingeweihten Gemeinschaft begründet? Oftmals wird das Organon als Bibel missbraucht, welche jede Strömung auf ihre eigene Weise auslegt. Angesichts der unterschiedlichen Strömungen und Richtungen in der Homöopathie ist nichts wichtiger als eigene Orientierungsfähigkeit zu gewinnen. Eine fundierte Kenntnis der Wurzeln der Homöopathie und wesentlicher Momente ihrer historischen Entwicklung ist sehr hilfreich, um Neuerungen einschätzen zu können. Besteht die Aufgabe von Dozenten vornehmlich darin, die bekannten sprachlichen Widerstände zu glätten? Möchten wir ein „Organon light“, am liebsten als Powerpoint aufbereitet? Oder lassen sich den Flechtbandstrukturen des Organon eigene Qualitäten abgewinnen, die wir nutzen können? Ein lebendiger Austausch von und mit Studierenden über den Sinn- und Sachgehalt von Organon- Paragraphen setzt voraus, dass ein erstes Textverständnis schon vorab erarbeitet wurde. Strukturierte Vorbereitung ist einer der Schlüssel zu einer ergiebigen Diskussionskultur. Hier hinein fügen sich historische Hintergründe sowie Zusammenhänge innerhalb der Werke Hahnemanns. Bei der Diskussion der Praxisrelevanz darf sich zeigen, welche Aussagen Hahnemanns mit einer gewissermaßen zeitlosen Präsenz dastehen, welche Aussagen wir zunächst auf die Ausgangsfragen und historischen Umstände zurückverfolgen müssen, bevor wir sie in die heutige Zeit transponieren, und wo Hahnemann schlicht irrte. Carl Classen startete eine Umfrage unter früheren und heute praktizierenden Kursteilnehmern, wie sie das Organon- Studium im Rückblick erlebten. Trotz der sprachlichen Distanz wollte niemand im Nachhinein die Erarbeitung von Hahnemanns Grundlagenwerk missen, und manche ziehen auch für ihre Praxis gelegentlich das Organon zu Rate. | ||
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