Schmidt, Prof. Dr. med. Dr. phil. Josef
Prof. Dr. med. Dr. phil. Josef M. Schmidt
Facharzt für Allgemeinmedizin / Homöopathie und
Professor für Geschichte der Medizin an der
Ludwigs-Maximilians-Universität München
Josef M. Schmidt ist bekannt durch seine Bearbeitungen
von Hahnemanns „Organon der Heilkunst“
(Textkritische ... [mehr]
Facharzt für Allgemeinmedizin / Homöopathie und
Professor für Geschichte der Medizin an der
Ludwigs-Maximilians-Universität München
Josef M. Schmidt ist bekannt durch seine Bearbeitungen
von Hahnemanns „Organon der Heilkunst“
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Die Q-Potenzen Hahnemanns als Höhepunkt und Abschluss einer kontinuierlichen therapeutischen Entwicklungeuer Vortrag]
Kongress: 15. Internationaler Coethener Erfahrungsaustausch (ICE15) 45 min, deutsch | ||
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Hahnemanns Theorie und Praxis und das moderne Erkenntnisproblem
Kongress: Deutscher Homöopathie-Kongress 2012 45 min, deutsch Inhalt / abstract Hahnemanns Anspruch, durch „vorurteilsloses“ Beobachten und Nachdenken seine neue Heilmethode entdeckt, erfolgreich praktiziert und weiterentwickelt zu haben, wird in der neueren Wissenschaftstheorie gerne als naiver Realismus kritisiert. Hinterfragt man allerdings die Geschichte und Herkunft des modernen Subjekts, seines prekären Welt- und Selbstverständnisses und des damit verbundenen Erkenntnisproblems, das erst den wissenschaftlichen Skeptizismus auf den Plan gerufen hat, erscheint die Kritik an Hahnemannstraditioneller Position wesentlich weniger zwingend. Angesichts neuerer Einsichten der Medizintheorie und einer explizit kognitionsbasierten Medizin stellt Hahnemanns selbstbewusster Standpunkt vielmehr heute noch eine Herausforderung der modernen evidenzbasierten Medizin dar. | ||
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Zur Relevanz medizinhistorischer und medizintheoretischer Grundlagenforschung
Kongress: 11. Internationaler Coethener Erfahrungsaustausch 45 min, deutsch Inhalt / abstract Abstract Moderne Wissenschaft, konventionelle Medizin und naturwissenschaftlich-kritische Homöopathie haben einen gemeinsamen blinden Fleck. Von dem für sie maßgeblichen Cartesianischen Standpunkt aus, der dem distanzierten Blick eines vermeintlich neutralen Beobachters auf vermeintlich von ihm unabhängig existierende Objekte entspricht, lässt sich weder Herkunft noch Wesen noch Wirkung des eigenen Tuns erkennen, geschweige denn verstehen. Diese Anfangsvergessenheit bezieht sich im Falle der Medizin 1. auf ihren ureigensten Gegenstand (Leben, Gesundheit), den sie somit verfehlt, 2. auf ein adäquates Selbstverständnis der eigenen Akteure (handelnde, freie und damit verantwortliche Subjekte), und 3. auf die relationalen Bedeutungsprozesse (Vergesellschaftung, Individuation, Konstruktion von Wirklichkeit), in denen sie sich und ihre Paradigmen permanent reproduziert. Erst vor dem Hintergrund einer Einsicht in diese grundlegenden Zusammenhänge, die durch medizinhistorische und medizintheoretische Forschung und Lehre aufzuklären und zu vermitteln sind, wird es möglich, die Stärken von Hahnemanns phänomenologischem, semiotischem und individualisierendem Ansatz zu würdigen und weiterzuentwickeln, ohne ihn – unter Verkennung der kategorialen Andersartigkeit konventioneller Methoden und Standards – auf ein unliebsames Relikt vormodernen Denkens, unter ständigem Placebo-Verdacht, im Rahmen einer materialistischen, quantifizierenden und ökonomiebasierten Medizin (EBM) zu reduzieren. | ||
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