Jäncke, Prof. Dr. Lutz
Komplettsatz aller Aufnahmen des Kongresses
Kongress: Perspectiva 2009 - Impulse der Lebenskunst 585 min Inhalt / abstract alle 13 DVD des Kongresses als Komplettsatz | ||
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Das plastische Gehirn, Veränderung - ein Leben lang
Kongress: Perspectiva 2009 - Impulse der Lebenskunst 45 min Inhalt / abstract Die kognitiven Neurowissenschaften gehören zu den Wissenschaftsdisziplinen, welche in den letzten 20 Jahren enorme Erkenntnisfortschritte erzielt haben. Einer der bemerkenswertesten Erkenntnisse dieser modernen Wissenschaftsdisziplin ist die Erkenntnis, dass das menschliche Gehirn plastischer als bislang vermutet ist. Erfahrung und Lernen beeinflussen die Entwicklung bestimmter hirnanatomischer und neurophysiologischer Prozesse. Diese erfahrungsbedingten Einflüsse auf das Gehirn sind während der frühkindlichen Hirnentwicklung und im Jugendalter besonders wirksam. Erstaunlich ist allerdings, dass offenbar die Plastizität bis ins hohe Alter erhalten bleibt. Allerdings offenbart sich auch, dass ein Nichtgebrauch bestimmter psychischer Funktionen zu einer reduzierten bzw. „negativen“ Plastizität führen kann. Insofern kann man in diesem Zusammenhang die Metapher „Use it or lose it“ verwenden, um die Plastizität in „alle Richtungen“ eindrücklich zu beschreiben. Im Lichte dieser Erkenntnisse können viele Alters- prozesse und hier insbesondere kognitive Alterungsprozesse anders als bislang interpretiert werden. Hierbei ist insbesondere wichtig, dass viele kognitive Alterungsprozesse (z.B. reduzierte Gedächtnisleistungen) nicht alleine durch passive Degenerationen des menschlichen Gehirns zustande kommen, sondern auf den Nichtgebrauch kognitiver Funktionen zurückzuführen sind. Daraus können Vorschläge für andere Formen des „Älterwerdens“ abgeleitet werden. Ein Ratschlag wäre, bis ins hohe Alter kognitiv aktiv zu bleiben und nicht -wie vielfach praktiziert- das zu pflegen, was man bereits kann und automatisiert hat. | ||
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