Elger, Prof. Dr. Christian E.
Prof. Dr. Christian E. Elger wurde am 21.10.1949 in Augsburg geboren. 1968-1974 absolvierte er sein Studium in Biologie und Chemie sowie der Humanmedizin. Die Approbation als Arzt erfolgte 1976. In den darauf folgenden sechs Jahren war Prof. Dr. Elger wissenschaftlicher ...
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Keynote I Menschliches
Kongress: DVNLP-Kongress 2014 (NLP14) 75 min, deutsch Inhalt / abstract Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst menschliches Verhalten. Zunächst gibt es eine archaische Ebene. Ein Beispiel für diesen Bereich ist der Einfluss des Gesichts auf die Frage, wem wir Vertrauen schenken. Hier zeigt sich, dass Kinder und Erwachsene ganz bestimmte Gesichtsmerkmale benutzen, um Vertrauen zu schenken. Auch unsere Lebenserfahrung korrigiert diesen Aspekt nur geringfügig. Eine weitere Ebene sind unsere Hormone. Vor allen Dingen bei Untersuchungen mit dem männlichen Sexualhormon Testosteron wird deutlich, dass zum Beispiel in einem Ultimatumspiel, das als Diktatorspiel durchgeführt wird, Männer mit Testosteron-Gaben härter und eingreifender reagieren. Einen anderen Einfluss hat das Hormon Testosteron auf die Frage, wann und ob wir lügen. Auch hier ist es so, dass Männer unter Gabe von Testosteron bei einem Würfelexperiment zur Untertreibung neigen. Es gibt weitere Dinge die unsere Entscheidung beeinflussen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das „Priming“. Hier wird ein vorgeschalteter Reiz die spätere Entscheidung massiv beeinflussen. Würfelt ein Richter fällt das Urteil anschließend entsprechend der Würfelzahl aus. Der wichtigste Aspekt der Beeinflussung einer Entscheidung liegt aber in unserem Belohnungssystem. Wird es aktiviert, z.B. durch ein Rabattzeichen, wird gleichzeitig die Region des Gehirnes deaktiviert in denen die Notwendigkeit der Beschaffung des Gegenstandes und die Preiswürdigkeit überprüft wird. In der Summe gibt es daher eine Vielzahl von Einflussmöglichkeiten auf eine Entscheidung, die dem Menschen im Alltagsleben gar nicht so bewusst sind. | ||
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