Kapitalismuskongress 2009
Attac
Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Energiekrise, Umweltkrise. Schafft der Kapitalismus sich selbst ab? Mit dem größten Crash an den Finanzmärkten seit der Weltwirtschaftskrise 1929 ist das Modell des Finanzmarktkapitalismus kollabiert. Die Weltwirtschaft rutscht in die Rezession. ...
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Eröffnungsrede35 minInhalt / abstract Eröffnungsrede Heiner Flassbeck, der UNCTAD-Chefökonom für Makroökonomie, wird mit einem Impulsreferat zur politischen Ökonomie der gegenwärtigen Weltwirtschaftskrise auf den Kongress einstimmen. Dabei wird es nicht nur um die Kritik des Neoliberalismus und des aktuellen Krisenmanagements gehen, sondern auch um mögliche Konturen für eine neue internationale Wirtschaftsordnung, um Kräfteverhältnisse und um Chancen für Veränderung | ||
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Eröffnungsforum60 minInhalt / abstract Eröffnungsrede Eröffnungsforum Was wollen wir eigentlich ändern? Ein Wirtschaftssystem oder eine ganze Gesellschaft? Wollen wir einen anderen, besseren Kapitalismus, human, gerecht, ökologisch? Wollen wir den Kapitalismus abschaffen? Wie ginge das? Und wenn ja, was könnte an seine Stelle treten? Was lernen wir aus den gescheiterten Versuchen, eine bessere Gesellschaft zu schaffen? Wie gehen wir mit den Bedürfnissen der Menschen um? Kann man über „falsche“ oder „richtige“ Bedürfnisse bestimmen? | ||
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Endzeit-Kapitalismus. Krise und Selbstverleugnung des Kapitalismus90 minInhalt / abstract Hauptdebattenstränge: Die weltweite Krise von 2008-2009: zyklisch? systemisch? global? Der "Sonnenuntergang" / die "Endphase" von (1) Kapitalismus und (2) wirtschaftlich-sozialer Entwicklung ("Der Bereich der ökonomischen Notwendigkeit"): zwei Entwicklungen oder eine? Transformation in Richtung auf eine "globale Wissensgesellschaft": neue kapitalistische Widersprüche und neue Voraussetzungen für den Sozialismus? Neues Potenzial für eine kapitalistische Entwicklung und die Stärkung von Markt- und Privateigentum? Eine Einbahnstraße? Sozialismus als Weg in Richtung auf ein "Reich der Freiheit": Herausforderungen der dialektischen Verneinung, nicht nur von Kapitalismus, sondern von allen Formen sozialer Entfremdung; ist es möglich, die soziale Transformation auf der Grundlage der Industriegesellschaft zu beginnen? (Fallstudien der UdSSR im 20. Jahrhundert, Venezuela im 21. Jhdt. usw.). Wer ist näher dran am Sozialismus: der Norden oder der Süden? (technologische und wirtschaftliche Voraussetzungen für Sozialismus und die Rolle der sozialen Kreativität der Menschen). | ||
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Eine Allianz für Gute Arbeit und ein Leben in Würde90 minInhalt / abstract Mindestlohn. Grundeinkommen. ArbeitFairTeilen. Drei Forderungen und drei Bewegungen, die zusammengehören!Der Neoliberalismus steckte seit 30 Jahren noch nie so tief in der Sackgasse wie jetzt. Wir müssen nun über unsere bisherigen finanzpolitischen Forderungen hinausgehen und sozialpolitische Forderungen in den Vordergrund stellen, die heute nach der Delegitimierung des neoliberalen Konsens auf fruchtbaren Boden fallen dürften. Dazu gehören u. E. die Themen solidarische Umverteilung der Arbeit, Grundeinkommen und gesetzlicher Mindestlohn. So werden wir das neoliberale Lager zu einer gesellschaftspolitischen Kontroverse aus dem Versteck herauslocken.Wir haben jetzt die Chance, das Blatt zu wenden, wenn es uns gelingt, mit Lösungsstrategien aufzuwarten und darüber Öffentlichkeit herzustellen, die den Neoliberalismus am Kragen packt. | ||
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Russland: Der Jurassic Park des Kapitalismus im 21. Jahrhunderts90 minInhalt / abstract Hauptdiskussionspunkte werden sein: a. Russland und der Westen im post-liberalen Zeitalter: Konflikte zwischen dem "zivilisierten" Zentrum und der brutalen "Peripherie"? (Russland, NATO und EU: Lehren aus der Vergangenheit und Fragen für die Zukunft); b. Russischer Kapitalismus: Eine Karikatur des Westens? c. Das Wesen der Wirtschaftskrise und ihre besondere Erscheinungsform in Russland; d. Autoritarismus, Staatsdirigismus und Nationalismus als politische Konsequenzen der Krise: Geht es nur um die Sicherheit Russlands, oder ist es eine Herausforderung für alle?. | ||
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Globaler Kapitalismus, Demokratie und Krise der Repräsentation90 minInhalt / abstract Im Zentrum steht die Frage, welche Auswirkungen der globale Kapitalismus auf die parlamentarische Demokratie hat. In welchem Verhältnis steht das Demokratiedefizit der EU zum globalen Kapitalismus? Oder fördert die Globalisierung sogar die Ausbreitung der Demokratie (z.B. China)? Welche Rolle spielt die Globalisierung als Katalysator zur Herausbildung einer Gegenmacht? Bei Bedarf verlängerte Diskussion in die Pausenzeit. | ||
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Inwertsetzung natürlicher Ressourcen und des menschlichen Lebens90 minInhalt / abstract Ein wichtiger Wesenszug des heutigen Kapitalismus ist die Vermarktung immer neuer Lebensbereiche. Dazu zählt die zunehmende Patentierung von Wissen, Technologie, die Inwertsetzung natürlicher Ressourcen, von menschlichem Leben selbst ("Biomacht"). Aber auch öffentliche Einrichtungen und Betriebe, Bildung oder Gesundheitswesen werden privatisiert, oder auf Marktförmigkeit getrimmt. Die Gründe und die gesellschaftlichen Folgen dieser Prozesse sollen untersucht werden – aber auch die Widerstände. Bei Bedarf Diskussionsverlängerung in die Pausenzeit. | ||
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Inwertsetzung natürlicher Ressourcen und des menschlichen Lebens90 minInhalt / abstract Ein wichtiger Wesenszug des heutigen Kapitalismus ist die Vermarktung immer neuer Lebensbereiche. Dazu zählt die zunehmende Patentierung von Wissen, Technologie, die Inwertsetzung natürlicher Ressourcen, von menschlichem Leben selbst ("Biomacht"). Aber auch öffentliche Einrichtungen und Betriebe, Bildung oder Gesundheitswesen werden privatisiert, oder auf Marktförmigkeit getrimmt. Die Gründe und die gesellschaftlichen Folgen dieser Prozesse sollen untersucht werden – aber auch die Widerstände. Bei Bedarf Diskussionsverlängerung in die Pausenzeit. | ||
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Alles nur Manipulation? Massenmedien, Herrschaft und Emanzip90 minInhalt / abstract Hier ist die Frage zentral, welche Rolle die Massenmedien in der parlamentarischen Demokratie spielen. Ist alles nur Manipulation? Wieviel Ökonomie steckt in der Hegemonie der audio-visuellen Industrie? Gibt es ein emanzipatorisches Potenzial der Massenmedien? Bei Bedarf Diskussionsverlängerung in die Pausenz | ||
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Die neue Knappheit - sind ökologische Krise und Kapitalismus90 minInhalt / abstract Kann der Kapitalismus die ökologische Krise überwinden? Gibt es einen grünen Kapitalismus? Oder ist er aufgrund der Abhängigkeit von fossilen und anderen Rohstoffen am Ende? Entzieht die soziale Spaltung durch kapitalistische Globalisierung dem weltweiten Klima- und Umweltschutz die materielle Basis? Sind Wachstumsgrenzen, ökologische Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit mit dem globalisierten Kapitalismus überhaupt vereinbar? | ||
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Armut & Reichtum - Arbeit & Prekarisierung90 minInhalt / abstract erste 15 min wegen techn. Defekt nicht aufgezeichnet Es bleibt vorerst dabei: Die Reichen werden immer reicher [auch wenn einige sich jetzt verspekuliert und nicht geringe Summen abzuschreiben haben], die Armen immer ärmer und Armut trotz Arbeit steigt an. Was neueste Untersuchungen des DIW auch für unser Land gerade wieder bestätigt haben, gilt weltweit. Die ungleiche Verteilung von Einkommen und Eigentum hält an, ruiniert die Sozialsysteme und verstärkt die Benachteiligungen im Bildungswesen. Sie ist eine der Konsequenzen des entfesselten Kapitalismus. Ihre Zunahme wird verstärkt durch die globale Finanzkrise und die ihr folgende schwere weltweite Rezession. Wie ist der Zusammenhang zwischen Finanzmarktkapitalismus und sinkendem Wohlstand für die Mehrheit der Bevölkerung? Auch die Arbeit in der Gesellschaft ist immer ungerechter verteilt. Trotz steigender Produktivität werden die Arbeitszeiten verlängert, die Lohn- und Gehaltseinkommen sinken, die Zahl der Erwerbslosen und Prekarisierten steigt. Worin besteht der Zusammenhang zwischen dieser Entwicklung und dem globalen Kapitalismus? Wo liegen bei uns und weltweit die Ursachen für das Ansteigen sozialer Ungleichheit? Und was können wir dagegen unternehmen? | ||
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Das Eigene und das Fremde zwischen Uniformierung und Identität90 minInhalt / abstract Die Globalsierung meint nicht nur die Zunahme von Handels- und Finanzströmen, sondern auch die Verbreitung von Kulturen und Lebensentwürfen. Dieser Prozess birgt nicht weniger Konfliktstoff als die ökonomische Globalisierung. Der Prozess kultureller Uniformierung bricht sich an der starken Identität vieler Kulturen und droht einen Kampf der Kulturen heraufzubeschwören. Der Erhalt kultureller Vielfalt ist zugleich durchaus ambivalent zwischen rückwärtsgewandter Brauchtumspflege und emanzipatorischer Entfaltung kultureller Vitalität zu betrachten: Wollen wir zur Rettung des Gartenzwergs eilen? | ||
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Nur ein Stabilitätsproblem? Die systemischen Ursachen des Crash90 minInhalt / abstract Bezüglich der Hauptursachen des Crashs sind derzeit viele unterschiedliche Interpretationen im Umlauf, die jeweils unterschiedliche Konsequenzen erfordern: Führt der Kapitalismus zwangsläufig zur Akkumulation von Kapital, die sich in Krisen entlädt, wie es die Crashs der Vergangenheit suggerieren? Oder kam es zur Krise aufgrund der Fehlentwicklung einer bestimmten Form von Kapitalismus, z.B. des Finanzmarktkapitalismus? Oder durch unzureichende internationale Koordination der Finanz- und Wirtschaftsbeziehungen? Neben der Diskussion um die Ursachen sollen Perspektiven eines "systemischen Wandels" aufgezeigt werden: Kann der Kapitalismus durch ein System von Regeln und Gesetzen gebändigt werden – wenn ja, wie? Wie ist ein Finanz- und Wirtschaftssystem gestaltet, das den Interessen von Entwicklungs- und Schwellenländern gerecht wird? Welche Schritte sind kurz-, mittel- und langfristig für eine Transformation des Systems sinnvoll? | ||
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Wachstum und Wohlstand: Grenzen des Wachstums oder Wachstum90 minInhalt / abstract Nicht erst mit dem Zusammenbruch der Finanzmärkte wird deutlich: Der Kapitalismus gerät an seine Grenzen. Klimawandel, Hunger, Energieknappheit lassen vermuten, dass die viel prophezeiten Grenzen des Wachstums erreicht sind. Unter dem Stichwort "Green New Deal" keimen Hoffnungen auf, den Kapitalismus mit massiver gesellschaftlicher Anstrengung auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu führen - und damit die Grenzen wachsen zu lassen. Kann es überhaupt einen Kapitalismus ohne Wachstum geben? Falls nicht: Wie groß sind die Chancen, das Wachstum zu "dematerialisieren"? Wie realistisch ist eine vollkommene Umstellung auf qualitatives Wachstum? Oder sind Wachstum und ökologische Gerechtigkeit unvereinbar? Ist der Kollaps des Finanzmarktkapitalismus ein willkommener Anlass, um dem Wachstum endlich feste Grenzen einzuziehen und damit den massiven Überkonsum des Nordens zu vermeiden? | ||
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Abschluss - es kommt aber darauf an sie zu verändern.90 minInhalt / abstract Und die Veränderung der Welt darf nicht dem Chaos zusammenbrechender Märkte und den Verfechtern ihrer Entfesselung überlassen werden. Im Lichte der rasanten Krisenentwicklung, die möglicherweise einen epochalen Umbruch markiert, soll es zum Abschluss dieses Kongresses um die Herausforderungen für gesellschaftliche Veränderung gehen; um solche, die verhindern, dass sich soziales und ökologisches Elend ausbreitet und um Perspektiven, die über das kapitalistische Desaster hinaus weisen. Vor allem aber um die Frage, welche gesellschaftlichen Akteure wohl in der Lage sind, Veränderungen in diese Richtung durchzusetzen und wie diese Kräfte gestärkt werden können. | ||
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Neue globale Weltordnung - Sicherheits- und Entwicklungspolitik90 minInhalt / abstract Durch den Aufstieg von Brasilien, Russland, Indien und China zu bedeutenden Wirtschaftsmärkten wird die politische Dominanz des Westens zunehmend in Frage gestellt. Gleichzeitig erfordern Wirtschaftskrisen, Kriege und Konflikte und der Klimawandel global koordinierte Antworten. Welche Vor- und Nachteile zeigt die neue Multipolarität in der globalen Weltordnung gegenüber der alten Supermächtekonstellation? Verstärkt der Aufstieg einzelner Mächte die Stagnation des Restes der Entwicklungsländer oder können diese von der neuen Geographie der Macht auch profitieren? Sind internationale Organisationen (UNO, NATO u.a.) geeignet, einen Ordnungsrahmen in der staatlichen Multipolarität zu bieten? Bei Bedarf Diskussionsverlängerung in die Pausenzeit. | ||
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Zwischen Basisdemokratie und Weltstaat90 minInhalt / abstract Auf diesem Podium soll auf verschiedenen Ebenen über demokratische Antworten auf den globalen Kapitalismus diskutiert werden. Was leisten auf globaler Ebene Ideen wie Transnationale Demokratie, Global Governance oder Weltstaat? Wo liegen die Grenzen und Möglichkeiten neuer Konzepte zur Erneuerung der Demokratie wie deliberative Demokratie, partizipative Demokratie und Basisdemokratie? Mit welchen Modellen kann eine Demokratisierung der Wirtschaft vorangebracht werden, z.B. Wirtschaftsdemokratie, Mitbestimmung, Stakeholder-Beteiligung und Solidarische Ökonomie? | ||
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Ein neues Finanzsystem90 minInhalt / abstract Dass es nach der Finanzmarktkrise, die mittlerweile in eine Jahrhundertkrise des Kapitalismus umgeschlagen ist, nicht "einfach so weiter" gehen kann, ist mittlerweile selbst den härtesten Verfechtern "der sozialen Marktwirtschaft" klar. Aber reicht ein Appell an die Moral von BankerInnen, ManagerInnen und AnlegerInnen, in Zukunft nicht mehr "rumzuzocken" und stattdessen neue Regeln und Institutionen zu beachten? Welche müssten das dann sein? Oder setzt eine Normalisierung des Wirtschaftsgeschehens sogar voraus, dass zuvor eine massive Entwertung von Vermögenstiteln und eine neue Verteilung der gesamtgesellschaftlichen Wertschöpfung durchgesetzt werden kann?Bei Bedarf Diskussionsverlängerung in die Pausenzeit | ||
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Für grau hinterlegte Referenten gilt:
Die Verfügbarkeit dieses Vortrages für eine Auslieferung wird geprüft.