Grußwort zum Kongress von Ute Petrus
Fortbildungsbeauftragte im Deutschen Hebammenverband (DHV)
Unvermeidbar?– Pathologie in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett Schon im Jahre 1999 brachten nur noch 6,7 % aller Frauen ihre Kinder ohne jeglichen medizinischen Eingriff ...
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Grußwort zum Kongress von Ute Petrus
Fortbildungsbeauftragte im Deutschen Hebammenverband (DHV)
Unvermeidbar?– Pathologie in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett Schon im Jahre 1999 brachten nur noch 6,7 % aller Frauen ihre Kinder ohne jeglichen medizinischen Eingriff auf die Welt. Schon in diesem Jahr wurden in Niedersachsen 74 % aller Frauen als Risikoschwangere laut Mutterpass diagnostiziert. Heute werden die Zahlen höchstwahrscheinlich noch höher sein.
Wie kommt das? Wir sind ein reiches Land, mit wohlernährten Menschen, die hygienischen Verhältnissen und die medizinische Versorgung sind sehr gut. Das sind beste Voraussetzungen für gesunde Geburten, trotzdem scheinen mehr als 90 % der Frauen nicht „in der Lage" zu sein, ihre Kinder ohne medizinische Eingriffe auf die Welt zu bringen.
Wir alle sind froh in einer Zeit und in einem Land zu leben, in dem pathologische Vorkommnisse sowohl in Schwangerschaft als auch während der Geburt und im Wochenbett erkannt und behandelt werden können. Selbst eine operative Geburtsbeendigung ist keine große Sache mehr, aber sollte die Sectio bei fast 40 % aller Frauen das Mittel der Wahl sein? Werdende Hebammen kommen aus den Hebammenschulen mit einer guten Ausbildung im Erkennen und Behandeln von Pathologien, aber wie eine normale, spontane Geburt funktioniert, bekommen oft nur am Rande mit. Wir sollten in der Schwangerenvorsorge, in der Geburtshilfe, in der Wochenbettbetreuung wieder mehr den Focus auf das Gesunde legen. Ich bin überzeugt, wenn Hebammen mehr in die Schwangerenvorsorge einbezogen werden, ist schon ein erster Schritt in diese Richtung getan. Weiterhin sollte sich unsere Fehlerkultur und Rechtssprechung dahin ändern, dass wir nicht aus lauter Angst etwas falsch zu machen, viel zu viel machen. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, bei aller möglichen Pathologie, den Blick auf das Gesunde nicht zu verlieren. Frauen sind in der Lage Kinder auszutragen, zu gebären und zu nähren.
Grußwort zum Kongress von Prof. Dr. med. Klaus Friese
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) 2011/2012
Ein geburtshilflicher Fortbildungscongress gemeinsam für Hebammen, Geburtsmedizinerinnen und –mediziner, dies setzt ein starkes Signal. Denn es bringt unzweifelhaft große Vorteile für unsere Schwangeren, wenn wir im geburtshilflichen Team reibungslos kooperieren, und wenn die ärztliche Kompetenz frühzeitig ihren festen Platz im Betreuungskonzept findet. Für alle Partner sind dabei ein profundes Wissen, der kollegiale Austausch und Erfahrung die Bausteine des Erfolgs. Ich freue mich, dass dieser wichtige Internationale Congress wieder im Mannheimer Congress Centrum unter Beteiligung der Universitäts-Frauenklinik Mannheim stattfindet, an der ich selbst einen Teil meiner ärztlichen Vita verbracht habe. Ich wünsche auch diesem Congress 2013 viel Erfolg und eine große Ausstrahlung weit über die Grenzen hinaus und freue mich wieder dabei zu sein und mit Ihnen in Dialog treten zu dürfen!
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