Witt, Prof. Claudia
Akupunkturforschung: Stand und Aussichten aus einer internationalen Perspektive
Kongress: SMS-Kongress 2014 - Chinesische Medizin im klinischen Alltag – Grundlagen, Anwendung & Wissenschaft 30 min, deutsch Inhalt / abstract ![]() Mit über 1.000 randomisierten Studien gehört Akupunktur zu den am besten untersuchten Verfahren im Bereich der komplementären und integrativen Medizin. Die Studienergebnisse zeigen, dass Akupunktur z.B. bei Schmerzerkrankungen effektiver ist als alleinige Routineversorgung und teilweise sogar einer Standardtherapie überlegen ist. Auch Ergebnisse aus dem Bereich des Neuroimaging geben interessante Hinweise zur Wirksamkeit der Akupunktur. Grundsätzlich ist bei der Interpretation von Forschungsergebnissen zu berücksichtigen, dass Akupunktur eine komplexe Intervention ist, die eine Vielzahl von Aspekten zusammenfasst (Nadelungskomponenten, spezifische und unspezifische Nicht-Nadelungskomponenten), und für einige der Aspekte viele Fragen nicht beantwortet sind. | ||
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Panel 2: Wissenschaft
Kongress: SMS-Kongress 2014 - Chinesische Medizin im klinischen Alltag – Grundlagen, Anwendung & Wissenschaft 90 min, deutsch Inhalt / abstract ![]() 4 Vorträge à 20 Min., Chair: Dr. J. Hummelsberger Prof. Liang Fanrong Fortschritte bei der Erforschung der Spezifität von Akupunkturpunkten in China Seit 2006 werden in China zahlreiche Studien zur Spezifität von Akupunkturpunkten durchgeführt, um in der weltweit geführten Debatte Klarheit zu schaffen. Unter Einbeziehung von Daten aus der klinischen Epidemiologie, Molekularbiologie, Biophysik, Neuroimaging und Metabolomik wurden verschiedene multidisziplinäre Ansätze miteinander kombiniert, um die Spezifität von Akupunkturpunkten sowie ihre biologischen Grundlagen und ihr Funktionsprinzip besser zu erforschen. Prof. Dr. Benno Brinkhaus Akupunktur bei Patienten mit Saisonaler Allergischer Rhinitis – eine randomisierte kontrollierte Multi-Center-Studie und Folgeprojekte Akupunktur wird häufig bei Patienten mit saisonaler allergischer Rhinitis (SAR) (Heuschnupfen) eingesetzt. Ziel einer dreiarmigen, randomisierten, kontrollierten Multi-Center-Studie war es, die Wirksamkeit von Akupunktur plus Bedarfsmedikation (BM, Cetirizin) vs. Sham-Akupunktur plus Bedarfs medikation (BM) vs. BM alleine bei 422 Patienten mit SAR zu untersuchen. Akupunktur führte zu statistisch signifikanten Verbesserungen in der erkrankungsspezifischen Lebensqualität und zu einem signifikant niedrigeren Bedarf an Antihistaminika nach 8 Wochen im ersten und nach 8 Wochen im zweiten Jahr. Aus dieser Studie ergeben sich deutliche Hinweise auf die Wirksamkeit von Akupunktur bei allergischer Rhinitis. Ziel des Vortrages ist es, die ACUSAR-Studie kurz vorzustellen und auf die Ergebnisse der Substudien u.a. auch der gesundheitsökonomischen Analyse einzugehen. Ziel von zwei bereits ausgewerteten Substudien war zu untersuchen, ob Akupunktur einen Einfluss auf das autonome Nervensystem hat und ob die durch den Fragebogen zur autonomen Regulation (aR) gemessene Konstitution der Patienten einen Einfluss auf das Ergebnis hat. Ziel einer experimentellen Studie ist es, mögliche Veränderungen von Immunparametern im Blut und im Nasensekret durch Akupunktur zu untersuchen. Danksagung: allen Co-Autoren, Patienten, Ärzten, Mitarbeitern der Charité und Kooperationspartnern Prof. Dr. Claudia Witt Akupunktur: Welche Patienten profitieren am meisten und welche Ärzte haben den größten Erfolg? Im Sinne einer patientenzentrierten Versorgung ist es von Vorteil, die Patientengruppen zu identifizieren, die mehr von einer Therapie profitieren als andere Patientengruppen. Zudem möchten Fachverbände die Qualität der Anbieter sichern und benötigen dafür sinnvolle Parameter. In diesem Vortrag werden die Ergebnisse der bisherigen klinischen Forschung genutzt, um folgende Fragen zu beantworten: Welche Patienteneigenschaften sagen einen besseren Therapieerfolg voraus? Welche Arzteigenschaften machen einen erfolgreicheren Akupunkteur aus? Dr. Josef Hummelsberger Ergebnisse der SMS-Therapiebeobachtung zu chronischer Rhinosinusitis Wegen der aktuellen gesetzlichen Vorgaben lassen sich RCTs mit chinesischen Arzneimitteln, die chinesische Syndromdifferenzierungen erfordern, nur sehr schwer durchführen. Wir wählten daher das Design einer Therapiebeobachtung, das einerseits eine zufällige Verteilung der Dekokte aus bayerischem Anbau vs. chinesischer Importware gewährleistete, andererseits aber den Ärzten therapeutische Freiheit ließ. Nach einem Delphi- Prozess unter Einbeziehung von Experten und klassischer Literatur wurde eine chinesische Arzneirezeptur aus 10 Arzneimitteln ausgewählt. Eine Gruppe erhielt dieses Dekokt aus überwiegend bayerischem Anbau, die anderen Dekokte waren rein aus Importware hergestellt. Die Patienten nahmen die Dekokte jeweils 4 Wochen ein, danach folgte nach 8 Wochen ein Follow-up. Hauptzielparameter waren numerische Rating- Skalen mit den Hauptsymptomen. Insgesamt wurden 64 Patienten eingeschlossen, es gab 2 Drop-outs, die Verteilung nach Alter und Geschlecht war gleich. Die weiteren Resultate werden beim Kongress dargestellt. | ||
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Möglichkeiten der Forschung zur Komplementärmedizin
Kongress: ZAEN Kongress, 116. 50 min | ||
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