Langewitz, Prof. Dr. med. Wolf
Prof. Dr. med. Wolf Langewitz ist stellvertretender Chefarzt der Abteilung für Psychosomatik am Universitätsspital Basel. Seit Jahren beschäftigt er sich mit professioneller Kommunikation in der Medizin und gibt Kommunikationskurse für Ärzte.
Patienten informieren – zwischen Wissen vermitteln und Hoffnung erhalten
Kongress: Tag der Erfahrungsmedizin 2014 40 min, deutsch Inhalt / abstract Closing Lecture «Mir hat keiner was erklärt!» Mit dieser Beschwerde sehen sich Schulmediziner, vor allem an Kliniken, häufig konfrontiert. Patienten und Bevölkerung haben heutzutage den Anspruch, zu jeder Zeit nicht nur umfassend, sondern am besten vollständig informiert zu sein. Und die Rechtsprechung unterstützt dieses Begehren. Aber was steckt dahinter? Um was geht es dabei wirklich? Antworten auf diese Fragen gibt Wolf Langewitz. Untersuchungen haben gezeigt, dass Patienten im Spital bei der täglichen Visite in der Inneren Medizin oder in der Chirurgie jeweils mit ungefähr 20 verschiedenen Informationen überhäuft werden. Psychologiestudenten, die im Versuch als «Ersatzpatienten» eingesetzt wurden, konnten im Durchschnitt nur 7 von 28 Informationen behalten. Das lässt den Wunsch der Patienten nach noch mehr Informationen schwer verständlich erscheinen. Es lohnt sich daher, darüber nachzudenken, welchen Zweck das Vermitteln und Aufnehmen von Informationen erfüllen soll: Geht es darum, den «informierten Patienten» zu schaffen, der in kluger Abwägung aller ihm bekannten Fakten eine wohl überdachte Entscheidung fällt? Dieser Patient müsste wirklich alles aufnehmen und verstehen, was ihm erklärt wird. Oder geht es vielmehr darum, Vertrauen zu schaffen, indem der Patient in dem nach aussen getragenen Wissen der Fachperson nachgerade badet? Dann ginge es weniger um das intellektuelle Verstehen der vermittelten Informationen, sondern vielmehr um den Wunsch, sich der Kompetenz desjenigen zu vergewissern, dem man sich mit einem gesundheitlichen Problem anvertraut. «Wer mehr darüber erfahren möchte, wie man im Gespräch eine Atmosphäre schaffen kann, die Vertrauen in den Behandelnden und das Therapieverfahren weckt, der sollte meinen Vortrag nicht versäumen.» | ||
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Paketpreis aller Vorträge und Podiumsgespräch
Kongress: Tag der Erfahrungsmedizin, 2009 360 min, deutsch Inhalt / abstract alle 8 DVD (Vorträge und Podiumsgespräch) im Paket zum Sonderpreis | ||
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Die Stärke der Alternativmedizin – den Leib zur Kenntnis nehmen?
Kongress: Tag der Erfahrungsmedizin, 2009 45 min, deutsch Inhalt / abstract Wenn Patienten von ihren Kontakten mit Vertretern der Alternativmedizin berichten, hört man meistens den Satz: «Der hat mir drei Stunden lang zugehört!». Und noch einen zweiten Satz: «Was der alles wissen wollte…!». Damit sind zwei Charakteristika der Alternativmedizin angesprochen, die tatsächlich in der Schulmedizin zwar gefordert, aber nur selten geboten werden. Alternativ- versus Schulmedizin liesse sich einordnen in die Dichotomie von Leib und Körper. Welches Weltbild zeigt sich hier bei der Schulmedizin und welches bei der Komplementärmedizin? | ||
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