Die Gut-Brain-Achse

Befand sich die Stuhldiagnostik vor 15 Jahren noch in der „Schmuddelecke“
der Nichtakzeptanz, haben in der heutigen Zeit molekulare
Gentests, hochspezifische und validierte Elisa-Tests, Mikrobiomanalysen,
Substratbestimmungen und vieles mehr die Stuhldiagnostik in
ein in vielen Aspekten der Blutdiagnostik weit überlegenes hochmodernes
Diagnose-Verfahren verwandelt.
Die Pathophysiologie der Erkrankungen fast aller Autoimmunerkrankungen,
Multiple Sklerose, Morbus Alzheimer, Demenz, Leaky-Gut
Syndrom und vieles mehr lässt sich mit der modernen Stuhldiagnostik
beleuchten und führt zu völlig andersgearteten
therapeutischen Maßnahmen.

Über die fundamentale Rolle der „Peacekeeper“ Akkermansia und Faecalibacterium für das funktionelle Mikrobiom.

Das menschliche Mikrobiom besteht aus einer riesigen Anzahl von Bakterien, die in zahlreichen Wechselwirkungen mit dem Wirtsorganismus stehen. Zahlreiche Studien weltweit konnten zeigen, dass epigenetische Vorgänge hier ebenso gesteuert werden, wie der Stoffwechsel und das Immunsystem. Die Ernährung liefert hierfür Bausteine, die epigenetisch über die Darmbakterien Einfluss auf die genetische Steuerung nehmen.

Pflanzenfasern werden von bestimmten Bakterien zu kurzkettigen Fettsäuren abgebaut, die dann eine Signalfunktion übernehmen. Hier spielt das Wechselspiel zwischen der Buttersäure, den mucoprotectiven Bakterien, wie Faecalibacterium prausnitzii und Akkermansia eine fundamentale Rolle. Auch die Serotoninbiosynthese wird über bakterielle Metaboliten gesteuert. Hieraus ergeben sich ganz neue Behandlungsansätze bei vielen chronischen Erkrankungen, u.a. auch auf cerebrale Fehlfunktionen.

Man spricht von einer Östrogendominanz, wenn das Gleichgewicht der Hormone untereinander zum Östrogen hin verschoben ist.
Zwei sehr wichtige Faktoren im Rahmen eines gut funktionierenden hormonellen Gleichgewichts sind die Leber und ein gesundes Darmmilieu.
In der Leber findet ein Großteil des Hormonmetabolismus statt, so dass Störungen in diesem Bereich maßgeblich eine erfolgreiche Hormonregulationstherapie verhindern können. Bestimmte Darmbakterien können eigentlich für die Ausscheidung bestimmte Hormonmetabolite spalten und zu einem Reuptake in den Pfortaderkreislauf führen. Hier ist ein ganzheitlicher Ansatz im Rahmen der Hormonregulationstherapie vonnöten, um einen nachhaltigen Therapieerfolg zu sichern.

Die Epigenetik befasst sich mit der Frage, welche Faktoren die Aktivierung von Genen steuern.
Sie bietet daher ganz neue Modulationsansätze in der Therapie komplexer Organsysteme. Das
Microbiom, die Gesamtheit der Körperflora nimmt hier genauso Einfluss wie die hormonelle
Grundregulation. Endokrinologische Probleme ziehen multiple Symptomatiken nach sich, da
zahlreiche Zellen im Körper Hormonrezeptoren besitzen. Eine Regulationsstörung in der
Magenphysiologie kann Symptome simulieren, die aussehen wie eine Allergie, eine Colitis,
Blutdruckprobleme, Intoleranzen oder auch chronische Gastritiden.
Damit bieten sich ungeahnte Behandlungsansätze bei vielen chronischen Krankheiten, die im
Vortrag näher erläutert werden.

m menschlichen Körper arbeitet ein hochkomplexes System aus Zytokinen, Neurotransmittern, Hormonen und Neuropeptiden fein abgestimmt zusammen, um die physiologischen Körperfunktionen optimal ablaufen zu lassen. Die dafür nötigen Rezeptoren finden sich in vielen Geweben und Zelltypen. Erreger, Stress oder Medi- kamente können diese Feinjustierung nachhaltig stören und so zu vielschichtigen Problematiken führen.So kann eine Regulationsstö- rung in der Magenphysiologie Symptome simulieren, die aussehen wie eine Allergie, eine Colitis, Blutdruckprobleme, Intoleranzen oder auch chronische Gastritiden. Endokrinologische Probleme ziehen multiple Symptomatiken nach sich, da zahlreiche Zellen im Körper Hormonrezeptoren besitzen. Die diagnostischen und therapeuti- schen Möglichkeiten auf diesem Gebiet werden anhand interessanter Fallbeispiele erläutert.