Die WHO bezeichnet Adipositas, Diabetes und Co als größtes Gesundheitsproblem des 21. Jahrhunderts. Tatsächlich zeigt die medizinische Forschung, dass diese Erkrankungen in erschreckendem Ausmaß zunehmen, allein bei den Kindern verdoppelt sich die Adipositas-Rate alle 10 Jahre. Nachdem Lifestyle-Veränderungsmaßnahmen bei den meisten Patienten ohne Erfolg bleiben, da die ompliance fehlt, setzt die Wissenschaft nun auf die Erkenntnisse der immer populärer werdenden Mikrobiomforschung. Es zeigten sich nämlich bei den Erkrankungen, die man unter dem Begriff „Metabolisches Syndrom“ zusammenfasst, dieselben Auslöser der Erkrankung: 1. Eine Dysbiose der Darmflora und 2. hohe Inflammationswerte bei den Betroffenen – und zwar lange, bevor die Erkrankung ausbricht. Was davon die Henne, was das Ei ist, versucht man nun in großen Studien zu eruieren, die alle als Ausgangspunkt die bereits nachgewiesenen Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmflora beinhalten. Erste Ergebnisse sind bereits bekannt, nämlich dass es mit speziell entzündungshemmenden probiotischen Bakterienstämmen gelingt, nicht nur die darmassoziierten Entzündungsparameter Alpha-1-Antitrypsin und Zonulin zu senken, sondern dass auch das hsCRP – der wichtigste systemische Entzündungsparameter signifikant gesenkt werden kann. Erstaunlicherweise sind dieselben Erkenntnisse auch auf die Demenz und den Morbus Alzheimer anwendbar. Die Wichtigkeit eines gesunden Verdauungssystems, die in der Naturheilkunde längst bekannt ist, scheint nun auch in der Schulmedizin Fuß zu fassen.