Bad Wildunger Psychotherapietage 2009
Gesichter der Menschlichkeit
„Gesichter der Menschlichkeit” – wie schön, wenn Sie dieses Thema neugierig
macht oder sogar anzieht und zum Kommen motiviert!
Menschlichkeit gibt es nicht im Überfluss. Manche sagen, es gäbe sehr viel mehr
Menschen als Menschlichkeit auf dieser Welt – und sie ... [mehr]
macht oder sogar anzieht und zum Kommen motiviert!
Menschlichkeit gibt es nicht im Überfluss. Manche sagen, es gäbe sehr viel mehr
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Vom Ich zum Selbst – ein jungianischer Blick auf gegenwärtige Formen der Identitätssuche Fragment und Ganzheit60 minInhalt / abstract Der Vortrag geht von einer doppelten Dekonstruktion des Selbst als personaler Identität aus: (1) narzisstische Krisen, Selbstentfremdung, Selbstverletzung und Identitätsdiffusion sind klinische Gestalten der Verlierbarkeit des Selbst, denen wir in der Praxis oft mit rekonstruktivem Spiegeln begegnen, z.B. in der Suizidprävention; (2) in der philosophischen Anthropologie und im Zeitgeist lösen psychosoziale Patchwork-Modelle die Uniformität des Identitäts-Besitzes ab. Das jungianische Theorem der Ich-Selbst-Achse bietet sich an, um (2) für den psychotherapeutischen Diskurs und die klinische Haltung (1) fruchtbar zu machen. Für Jung ist das Wesentliche an der Seele (das SELBST) gerade nicht persönlich, sondern ich-transzendent | ||
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Menschlichkeit in therapeutischen Beziehungen –60 minInhalt / abstract Therapeutische Beziehungen sollen hilfreiche Beziehungen sein, insofern stellen sie geradezu einen Prototyp von Mitmenschlichkeit dar: Der Therapeut engagiert sich für die Entwicklung und Gesundung des Patienten. Allerdings findet man in Falldarstellungen gelegentlich Vorgehensweisen, die befremdlich anmuten, manche sogar als menschlich nicht zu verantworten. Was ist Menschlichkeit in therapeutischen Beziehungen? Was sind notwendige Bedingungen auf Seiten des Therapeuten und wo lauern Gefahren, den Patienten etwas zu oktroyieren, das ihnen nicht hilft, sondern sie vielleicht sogar schädigt? Und hilft das, was die Therapeuten in ihrer Ausbildung lernen, ihnen dabei, sich menschlich angemessen zu verhalten? | ||
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Das heilende Feld – Meer aller Möglichkeite60 minInhalt / abstract Das heilende Feld als Meer aller heilenden Möglichkeiten existiert jenseits des medizinischen Wissens und aller Methoden. Heilung ist im Menschen, ist Verbundenheit mit dem ganzen Universum und überschreitet die Dimensionen von Materie und Geist. Im ortlosen heilenden Feld öffnet sich Festgefahrenes, Starres, Überlebtes dem lebendigen Strom des Seins in einem allumfassenden Raum der Liebe mit allen Möglichkeiten des Heilseins. Das heilende Feld liegt jenseits von Leidensgeschichte, Biographie und Vorstellungskraft. Es zeigt sich im zeitlos heilen, unversehrten Wesen eines jeden Menschen - in jener spirituellen Essenz, die wir sind. Heilung ist immer möglich, aber nicht immer machbar. Alles verfügbare Wissen um Heilung nutzend können wir so den Heilungsprozess nur dem großen Nichtwissen überantworten. Denn in letzter Instanz sind Krankheit, Leiden, Gesundheit und Heilung ein ewiges Geheimnis. Nicht ich heile, es heilt. | ||
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„Lorenzo aber war ein Mensch” – Über Menschliches, Allzumenschliches, Unmenschliches und Erfahrungen von Menschlichkeit in literarischer Gestaltung60 minInhalt / abstract Der Chor in des Sophokles Tragödie „Antigone” kommentiert das dramatische Geschehen: „Ungeheuer ist viel, doch nichts ungeheurer als der Mensch”; im Alten Testament heißt es: „Das Trachten des Menschen ist böse von Jugend an”. Auch in der Literatur ist es seitdem nicht verstummt, das Fragen und Forschen nach dem, was „das Menschliche” des Menschen ausmache angesichts seiner ungeheuren Möglichkeiten. Ist es mit der Zwischenposition zwischen Teufel und Engel ein für alle Mal hinlänglich charakterisiert? Der Vortrag möchte mit dem Präsentieren exemplarischer literarischer Gestaltungen das weite Feld abstecken und zum eigenen Urteilen einladen. | ||
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„Malignes Verstehen – psychische Überwältigungen”60 minInhalt / abstract anstelle der „Anerkennung des Subjektes” – Psychotherapie von schwer gestörten Kindern und Jugendlichen | ||
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Gesichter des Schmerzes60 minInhalt / abstract Chronischer Schmerz - unabhängig von seiner medizinischen Einteilung und persönlicher Herkunft - erschließt sich eher vom Befinden als vom Befund. Zumindest eine nachhaltig orientierte Schmerztherapie kann auf einen eigenen subjektiven Zugang und aktive Bewältigungswege durch die Betroffenen selbst nicht verzichten. Wie aber kann man - auch jenseits psychotherapeutischen Vorgehens - verstehen, dass sich der Peiniger im eigenen Fleisch über seinen anatomischen Ort meist nur maskiert? Gibt es ein persönliches Gesicht des Schmerzes, durch das sich das Woher und Wohin seines Daseins enträtseln ließe? Gibt es eine bestimmte innere Haltung, aus der heraus sich solche Fragen leichter beantworten ließen? | ||
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Gesichter der Menschlichkeit – Intimität und Scham in Paarbeziehungen und deren therapeutische Bedeutung60 minInhalt / abstract Intimität fordert uns Menschen elementar heraus. Kein anderes menschliches Phänomen steht so zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Es gilt, über Bedürftigkeit und Narzissmus hinaus zu wachsen, – Intimität fordert und fördert menschliche Reifung. Hingabe, Ekstase und Versöhnung der Geschlechter verlangen stetes Neugestalten der Liebeskräfte - mutigen Wechsel zwischen Erneuerung und Kontinuität. An diesem Widerspruch verzweifeln viele Paare; daran droht unsere westliche Liebes - Kultur zu scheitern. Die Paarsynthese als paartherapeutisches Verfahren sucht Lösungen im Zusammenwirken mit anderen Liebeskulturen und Therapiemethoden. | ||
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Heilsame Begegnung in der Therapie und Individuationsarbeit60 minInhalt / abstract Die Worte Wohlsein, erholen, heilen, heilig, das griechische „Holon” (ganz) und das englische „health” (Gesundheit) haben ebenso einen gleichen Wortstamm wie die Begriffe Medizin, medicus, meditieren, das lateinische „mederi” (heilen) und das griechische „medomai” (bedacht sein). Diese Begriffe kreisen um ein ganzheitliches, Methoden überschreitendes Heilungsverständnis, in dem alle Potenziale und Ressourcen der Patienten und Klienten, aber auch von Therapeuten und Coaches mit ihren bisherigen Lebenserfahrungen und Ausbildungen einbezogen werden können. Die Kunst der heilsamen Begegnung besteht besonders darin, das jeweilige Erleben wahrzunehmen und es gleichzeitig zu beschreiben, beim Sprechen also in einer achtsamen Verfassung zu bleiben. Passgenau können dann von Moment zu Moment gemeinsam heilsame Erfahrungen kreiert und in ihren Auswirkungen untersucht werden. Die Ergebnisse der modernen Naturwissenschaft, insbesondere der Neurobiologie aber auch der Systemtheorie und Säuglingsforschung machen ein solches Vorgehen plausibel | ||
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Für grau hinterlegte Referenten gilt:
Die Verfügbarkeit dieses Vortrages für eine Auslieferung wird geprüft.