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DVG-Gestalt Jahrestagung 2013

Anerkennung - Sehen und gesehen werden

Anerkennung kommt von "erkennen", "innewerden", "geistig erfassen" oder auch vom lateinischen "agnoscere" und kommt erst mal ganz freundlich daher. Wenn wir eine Umfrage machen würden, hätte vermutlich keiner was gegen Anerkennung. Im Gegenteil, alle finden: "wir brauchen ...   [mehr]
Anerkennung kommt von "erkennen", "innewerden", "geistig erfassen" oder auch vom lateinischen "agnoscere" und kommt erst mal ganz freundlich daher. Wenn wir eine Umfrage machen würden, hätte vermutlich keiner was gegen Anerkennung. Im Gegenteil, alle finden: "wir brauchen mehr", "davon gibt es zu wenig". Anerkennung tut gut, ein schätzenswertes Gut, das - man achte auf die dazugehörigen Verben geben und bekommen - immer in einem Beziehungsgeschehen stattfindet.
Anerkennung braucht ein Gegenüber. Leicht in den Hintergrund gerät das spaltende explosive Potential von Anerkennung. Wer sich noch an die Hallstein Doktrin erinnert, weiß, dass die Anerkennung der DDR (zwischen 1955-1969) massive Konsequenzen für den anerkennenden Staat hatte und Fronten und Bündnisse des kalten Krieges ordentlich in Bewegung brachte. Die Generation der zwischen 1940 und 1970 geborenen hat sich in unzähligen Formen mit der fehlenden Anerkennung durch die Elterngeneration beschäftigt. Dort ist die Macht von "Anerkennung - wenn sie fehlt", zu spüren.
Anerkennung scheidet in "die mit" und "die ohne", was weitreichende Konsequenzen hat und die Gestalttherapielandschaft in Deutschland nachhaltig prägte.
"Anerkennung und wenn sie versagt wird", kann jahrelange Praxis und Selbstverständlichkeiten zerstören, nein nicht in der Psychotherapielandschaft. Ich denke an Menschen, die nach mehrjährigem Aufenthalt in Deutschland nun doch nicht als Asylbewerber anerkannt werden und zurückgebracht werden, in ein Land, das sie vor Jahren verließen oder nicht mal kennen. Anerkennung bietet viel Potential für Abhängigkeiten von denen, die Anerkennung verteilen, oder von denen man sie haben möchte und ist zutiefst geprägt von den Einflussfaktoren des Feldes.
Wen interessiert heute noch die Anerkennung der DDR, wen interessierte Anfang der siebziger Jahre die Turbokarriere? Wie schwer war in dieser Zeit die Anerkennung als Wehrdienstverweigerer? Wen interessierte in den jungen Aufbruchszeiten der Gestalttherapie in Deutschland die Anerkennung durch eine DVG?
Was heute Anerkennung bekommt, ist morgen gähnend langweilig und hat doch für die jeweilige Person mit ihrer Geschichte und ihrem Kontext eine ganz andere Bedeutung.
Und wenn ich sehe und gesehen werde? Seit Jahrhunderten beschreiben Menschen die brennende Sehnsucht gesehen (erkannt) zu werden. Die Bibel ist voll davon.
Wenn Menschen sehen und erkennen, dann passiert etwas. Das Paradies geht verloren, Scham entsteht. Menschen wünschen sich, gesehen zu werden und Menschen fürchten es. Gesehen werden ist kontaktvoll, verstörend, löst Scham aus und den Wunsch, sich zu verhüllen. Zum Glück kennen Gestalttherapeuten sich mit Polaritäten aus, diese Kompetenz werden wir brauchen, wenn wir uns zur Tagung treffen.
Veronica Klingemann
  [weniger]

Anerkennung in der Psychotherapie:
Hoffnung, Last und Lust

60 min, Deutsch
Inhalt / abstract
Das Thema Anerkennung zieht sich durch Geschichte und Gegenwart der Psychotherapie wie ein roter Faden. Die Anerkennung wird kontrovers diskutiert und gehandhabt. Sie hat mit Fürsorge für unsere Patienten zu tun, aber auch mit der eigenen Burnout-Prävention der Therapeu- tinnen und Therapeuten. Sie fällt uns leicht oder schwer und findet mit unterschiedlichen Ausdrucksmitteln statt.
Psychotherapie ist nicht alles - aber ohne Anerkennung ist alles psychotherapeutische Bemühen nichts.
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„Quod non est assumptum, non est sanatum!“
Anerkennung im Kontext von Missbrauch in Institutionen

60 min, deutsch
Inhalt / abstract
Nein, kein Latein-Seminar – es ist dieser berühmte Satz eines Kirchenvaters aus dem 4. Jahrhundert, der die nicht nur theologischen Aspekte der Aufarbeitung von Missbrauch zusammenfasst: Was nicht angenommen ist, ist auch nicht erlöst / geheilt. Bestimmt die „eigentliche“ Tat das Verhältnis von Täter und Opfer oder hat das Versagen der Institution ein eigenes Gewicht? Welche Wirkung hat Anerkennung für die betroffenen Menschen und was geschieht innerhalb der Institution, wie funktioniert Ent-Schuld(ig)ung ganz sicher nicht, gibt es Versöhnung?
Pater Johannes Siebner ist Jesuit und seit 3 Jahren mit der Aufdeckung und Aufarbeitung von Missbrauch innerhalb kirchlicher Institutionen befasst. Er wird die geistlichen und theologischen Aspekte von Anerkennung auf dem Hintergrund seiner Erfahrungen beleuchten.
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Was passiert, wenn Dinge sichtbar werden?

60 min, deutsch
Inhalt / abstract
Nachdem Tilman Jens ein Buch über die Demenz seines Vaters Walter Jens geschrieben hatte, ging eine Welle der Empörung durch die Medien. Das Sichtbarmachen eines alten, wegen seiner Intellektualität verehrten Mannes, der oft nicht mehr Herr seines lange Jahrzehnte so überragenden Geistes ist, fanden viele Kommentatoren unerträglich, unnötig, beschädigend. Alle möglichen Motive wurden dem Sohn unterstellt, in seinem Buch „Vatermord“ hat er sich ein gutes Jahr später damit auseinandergesetzt.
Tilman Jens wird uns von seinen Erfahrungen berichten: Wie gefährlich und/oder verstörend kann es sein, etwas sichtbar zu machen und so ein „Sehen und Gesehen werden“ zu ermöglichen.
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Das Selbst und die Störung der Persönlichkeitsfunktion

60 min, deutsch
Inhalt / abstract
These: Ohne Würdigung und Anerkennung des Erlebten, kommt es zu charakteristischen Störungen der Persönlichkeit
Eingangs möchte ich einen Überblick über die gängigen psychodynamischen und philosophischen Theorien des „Selbst“ und eine Zusammenfassung der Begrifflichkeiten „Persönlichkeit“ und „Persönlichkeitsstörung“ geben. Daran anschließend stelle ich die Auffassung eines prozessualen und strukturellen „Selbst“ in der Gestalttherapie dar, sowie den derzeitigen Stand der Diskussion zu „Persönlichkeit“ und „Persönlichkeitsstörung“ im Rahmen des gestalttherapeutischen Ansatzes.
Ausgehend von Jahrzehnten klinischer Beobachtungen bei Patienten mit Neurosen und Persönlichkeitsstörungen möchte ich das Augenmerk auf die signifikanten Unterbrechungen im „Nachkontakt“ legen und die damit verbundenen Störungen der Persönlichkeitsfunktion. Die daraus folgenden Konsequenzen für die Klinik und Technik bilden den Abschluss des Vortrags.
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Identität, Anerkennung und Kontakt

60 min, deutsch
Inhalt / abstract
Identität entsteht durch Anerkennung und Bestätigung von Verhalten und Erfahrungen, aber auch durch Kontaktunterbrechungen, Zurückweisungen und Missbilligungen. Die Gestalttherapie bietet mit ihrem Modell des Selbst hilfreiche Anregungen für die Erforschung dieses Feldes. In diesem Vortrag folge ich der Hypothese, dass Identität v. a. eine Folge von fehlender Anerkennung und frühen Kontaktunterbrechungen ist, und dass es notwendig ist, nicht die Identität selbst, sondern die Identifikation mit ihr aufzulösen, um ein freies und selbstbestimmtes Leben führen zu können.
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Globale Empathie: Es geht ums Ganze

60 min, deutsch
Inhalt / abstract
Ich möchte das Tagungs-Thema Anerkennung in einen größeren Rahmen stellen und deren Hintergrund, die Fähigkeit zu Empathie, auf gesellschaftlich relevanter Ebene beleuchten. Denn es geht um nichts Geringeres: unsere gesamte menschliche Zukunft läuft auf die Schicksalsfrage hinaus, ob wir noch rechtzeitig genug globale Empathie entwickeln können, um den gesellschaftlichen und ökologischen Kollaps unseres Planeten abzuwenden. Der
unorthodoxe Soziologe und Ökonom J. Rifkin zeichnet eine ebenso überraschende wie überzeugende Sichtweise der Evolution menschlicher Empathie, die Hoffnung birgt.
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Gestalttherapie und EMDR- Eine geschwisterliche Beziehung

60 min, deutsch
Inhalt / abstract
EMDR: Eye-Movement-Desensitization-and Reprocessing wurde zu Beginn der 90er Jahre von Francine Shapiro in den USA erfunden und arbeitet mit geleiteten Augenbewegungen. Es wird hauptsächlich zur Traumabearbeitung genutzt. In den letzten Jahren weitete sich die Anwendung u.a. auf die Bereiche Coaching, Imaginatives Familienstellen und auf körperliche Beschwerden aus. Die Methode weist viele Parallelen zur Gestalttherapie auf und lässt sich bestens in Gestaltprozesse integrieren. So arbeitet sie im Hier und Jetzt, mit Hilfe der Awareness, schafft klare Figur-Grund-Differenzierungen, läuft in Gestalt-Zyklen ab und achtet auf das Schließen von Gestalten. Dabei sind diese Begriffe bisher nicht in der EMDR-Theorie zu finden. Die Minilecture macht den Versuch, EMDR theoretisch anhand von Gestalt-Begriffen darzustellen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt dabei auf den Kontaktunterbrechungen. Die Entstehungsgeschichte der Methode wird dabei kurz dargestellt.
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Gestalttherapie in der „Wirtschaft“

60 min, deutsch
Inhalt / abstract
Die Einsatzmöglichkeiten von Gestalttherapie in beruflichen bzw. unternehmensbezogenen Kontexten sind oft nicht sichtbar. Es fehlt an Blickkontakt zwischen der Gestaltszene und „der Wirtschaft“. Dabei ist der Bedarf nach authentischer Führung, intensiven Teamprozessen, Klarheit in Beziehungen und Lebendigkeit in Organisationen keinesfalls rückläufig.
Gestalttherapie hat hier ein (verborgenes?) zeitgemäßes Angebot das ankommt. Der Workshop stellt Fallbeispiele in der Führungskräfteentwicklung vor und lädt ein zum Austausch über Einsatzfelder, Methoden und Grenzen in der Gestalt-Arbeit in der Wirtschaft.
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Leibliche Kommunikation – Grundlage des wechselseitigen Verstehens

60 min, deutsch
Inhalt / abstract
Anerkennung lässt sich unter verschiedenen individuellen und gesellschaftlichen Blickwinkeln betrachten. Ich möchte mich mit dem Schwerpunkt meiner Betrachtung der leiblichen Kommunikation zuwenden. Dabei gehe ich im Sinne der neuen Phänomenologie davon aus, dass Wahrnehmung überwiegend leibliche Kommunikation und Kontakt ein Prozess gegenseitigen Einleibung ist. Damit wird ein neuer Zugang zur „emotionalen Resonanz“ und zum wechselseitigen Verstehen entworfen, welcher auch ein anderes und differenzierteres Verständnis von Kontakt an der Grenze ermöglicht.
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Die unsichtbaren Väter

60 min, deutsch
Inhalt / abstract
Vier Generationen Vaterlosigkeit oder: Wozu sind Väter gut?
In meinen Familienaufstellungen erlebe ich immer wieder, wie sich das Verschwinden der Väter auf die Kinder auswirkt. Während des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit wuchsen Millionen Kinder ohne ihre Väter auf, die gefallen, vermisst oder in Kriegsgefangenschaft geraten waren. In den 50er Jahren verschwanden die Väter in die Arbeit. Zuhause waren sie fast nicht präsent, hatten aber das Sagen. Die 68er zerschlugen die väterliche Scheinautorität. Männer wurden kollektiv für die Unterdrückung der Frau beschuldigt. Heute gehen viele Väter freiwillig. Jede dritte Ehe scheitert. Immer mehr Kinder wachsen mit alleinerziehenden Müttern auf. Im Kindergarten und in der Grundschule begegnen sie fast ausschließlich weiblichen Betreuungs- und Autoritätspersonen. Warum gibt es keine Männerquote in der Kindererziehung? Wie wirkt das Verschwinden der Väter unsere Töchter und Söhne aus? Welche Bedeutung haben Väter in der Sozialisation ihrer Kinder überhaupt? Wozu sind Väter gut?
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Narzissmus zwischen Normalität und Persönlichkeitsstörung

60 min, deutsch
Inhalt / abstract
Narzissmus ist primär keine Krankheit, sondern eine, oft sogar kreative Anpassung an bestimmte Lebensumstände. So genannte narzisstische Störungen kompensieren das instabile Selbstwertsystem durch eine perfekte grandiose Fassade aus Erfolg, Leistung, Attraktivität und Schlankheit. Für die Erfüllung des Grundbedürfnisses des Menschen, seinen Selbstwert zu erhöhen, sind wir auf die Anerkennung und Beachtung anderer Menschen angewiesen. Narzisstische „Auswüchse“ finden wir sowohl in destruktiven Zweierbeziehungen als auch süchtigen und ausbeuterischen gesellschaftlichen Strukturen.
Sehen und gesehen werden bildet den Gegenpol dazu und ist die Basis für einen positiven Narzissmus i.S. im Sinne von Eigenliebe und Wertschätzung.
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