Sozialepidemiologische Datenlagen weisen national sowie international auf die hohe Bedeutung parodontaler Erkrankungen für den zahnärztlichen Versorgungsalltag hin. Paradoxerweise wird durch den zunehmenden Zahnerhalt auch im Alter die Bedeutung dieser Erkrankung zukünftig eher zunehmen. Die epidemiologische Bewertung ist auf Grund der verschiedenen Indexsysteme jedoch schwierig. Gleichzeitig liegt in der parodontologischen Fachwelt keine befriedigende klinische Falldefinition vor. Um so mehr ist dies Anlass, die Prävention zu verstärken. Dabei gilt es sowohl Verhaltensrisiken, Umfeldrisiken als auch somatische Risiken zu beeinflussen. Mit diesem Ansatz gibt es gleichso die Chance die Bedeutung der Zahnmedizin im medizinischen Fächerkanon zu stärken. Gleichzeitig sollten Informationsdefizite in der breiten Bevölkerung als auch gesundheitspolitische Rahmenbedingungen verbessert werden.

Neben der Karies zählten dabei die chronischen parodontalen Entzündungen zu den bevölkerungsepidemiologisch häufigsten Zahnerkrankungen. Die frühzeitige Diagnose und Therapie einer Parodontitis ist daher für die Mundgesundheit und den Zahnerhalt von großer Bedeutung.

Im Rahmen der nichtinvasiven Parodontaltherapie gibt es im Bereich der Komplementärmedizin eine Reihe von Erfahrungsberichten und Studien, die den erfolgreichen Einsatz von homöopathischen Arzneimitteln bei Entzündungen des Parodonts einschließlich des Parodontalabszesses beschreiben. Die potentiellen biochemischen Wirkmechanismen homöopathischer Arzneimittel bei entzündlichen Erkrankungen sind dabei jedoch nur wenig erforscht.

Der Vortrag gibt einen Überblick über die aktuelle Evidenzlage zum Einsatz homöopathischer Arzneimittel und berichtet von einer aktuellen Pilotstudie, in der anhand von Lymphozytenmigrationsverhalten die immunmodulatorische Wirkung homöopathisch potenzierter Substanzen untersucht wurde.

Der Vortrag soll geschlechterspezifische Unterschiede in der Prävalenz und dem Schweregrad destruierender Parodontalerkrankungen und ihre möglichen Ursachen aufzeigen. Zunächst werden die Begriffe „sex“, „gender“ und „Gendermedizin“ erläutert, verbunden mit einem kurzen Überblick über Ziele und Entwicklung der geschlechtsspezifischen Medizin. Nach der Analyse der epidemiologischen Evidenz für einen Geschlechtsdimorphismus der Parodontitis werden die wesentlichen kausalen Faktoren aus einem geschlechtsspezifischen Blickwinkel betrachtet. Dabei wird der Versuch unternommen, die Evidenz für eine biologische Basis der Geschlechterunterschiede mit dem gegenwärtigen Pathogenesemodell in Einklang zu bringen. Im besonderen Fokus des Vortrags steht die Bedeutung der geschlechtsspezifischen Medizin für die ParodontalMedizin.

Die hohe Prävalenz von entzündlich oralen Erkrankungen wie der Parodontitis von über 80 % sowie der Periimplantitis von 10-20% ist besorgniserregend. Die Parodontitis und Periimplantitis sind durch eine dysregulierte Immunantwort mit einem massiven Anstieg von entzündlichen Mediatoren und matrixdestruierenden Proteinasen charakterisiert, die zur Destruktion von parodontalem und periimplantären Binde- und Knochengewebe führen und darüber hinaus chronisch systemische Entzündungsprozesse fördern können. Anatomisch-histologische Unterschiede im parodontalen bzw. periimplantären Gewebe sowie Besonderheiten in der immunologischen Regulation der zellullären und humoralen Abwehr bilden die Grundlage für das Verständnis des Erkrankungsschweregrades und des Therapieverlaufes der Periimplantitis im Gegensatz zur Parodontitis. Der Vortrag stellt neben ätiologischen Zusammenhängen, neueste Erkenntnisse in der Diagnose und Therapie der beider Erkrankungen dar.

Das Ökosystem Mundhöhle ist eingebunden in das biologische System Mensch. Innerhalb dieses aus verschiedenen Teilsystemen bestehenden, hochkomplex vernetzten und sich selbst regulierenden Systems finden intensive Wechselwirkungen statt. Wird das Fließgleichgewicht, in dem sich ein biologisches System befindet gestört, so kann sich dies im Bereich der Mundhöhle beispielsweise als Parodontitis zeigen, wobei diese sich sowohl lokal als auch generalisiert manifestieren kann.


Phytotherapeutika sind spezifische Zubereitungen aus Heilpflanzen. Je nach Indikation und Ausgangsstoff werden ganze Pflanzen oder Pflanzenteile entweder einzeln oder als Mischung angewendet. Hierbei ergänzen sich die in den Pflanzen vorkommenden Inhaltsstoffe in ihrer Wirkung. Durch spezifische Zubereitungsmethoden und Mischungen kann die Wirkung in eine bestimmte Richtung gelenkt, verstärkt oder abgeschwächt werden.


So ermöglicht beispielsweise der Zusatz einer schleimhaltigen Pflanze zu einer entzündungshemmenden Tinktur eine längere lokale Wirkungsdauer an der entzündeten Schleimhaut und einen zusätzlichen Schutz gegen chemische Reize. Eine Salbe eignet sich besser für eine lokale Anwendung, während mit Inhalation, Spülung oder Trinken einer Teemischung nicht nur die Mundhöhle, sondern der gesamte Organismus mit in die Therapie einbezogen wird.


Durch die Kenntnis der Zusammenhänge zwischen den lokalen Systemen der Mundhöhle und dem gesamten Organismus lassen sich einerseits Rückschlüsse auf allgemeine gesundheitliche Defizite ziehen aber auch Pflanzenmischungen gezielt einsetzen. Da das Spektrum der Pflanzeninhaltsstoffe, die bei Parodontitis wirksam sein können, sehr umfangreich ist, stellt es kein Problem dar zusätzlich zur Mundhöhle beispielsweise auf das Verdauungssystem, Leber, Niere oder die Psyche des jeweiligen Patienten einzuwirken.


Außerdem bieten einige Zubereitungsverordnungen die nicht zu unterschätzende Möglichkeit ordnungstherapeutische Akzente zu setzen.

Die Parodontose ist ein in jeder (Zahn-)Arztpraxis schwer greifbarer Symptomenkomplex. Bei der normalen PA liegt der Focus auf (Wieder)Herstellung der Mundhygiene. In der Regel sind diese einfachen PAR-Fälle durch ein solches Vorgehen gut zu beherrschen. Für all diese Patienten braucht es im Grunde kein neues oder erweitertes Konzept.

Aber es gibt auch jene Fälle, wo die Mundhygiene sich deutlich bessert, der Patient auch motiviert daran arbeitet diesen Zustand aufrecht zu erhalten, aber sich trotzdem tiefe Taschen entwickeln oder es bei tiefen Taschen bleibt. Eine Annäherung an solche Patienten benötigt ein anderes Vorgehen.


Im Herbst letzten Jahres kam eine Gruppe von Zahnärzten in einem Seminarhotel im hessischen Friedewald zusammen und hat einen ganzheitlichen Behandlungsansatz entwickelt, den wir als Friedewalder-Modell bezeichnen.


Es gibt unglaublich viele Möglichkeiten der Unterstützung für den Patienten bei diesem Krankheitsbild. Und so bleibt im Grunde nur die Frage offen: Was ist der richtige therapeutische Zugang für den einzelnen Menschen? Und wie finden wir diesen? Dafür nutzen wir als Testverfahren schwerpunktmäßig die Physioenergetik nach Raphael van Asche. Dabei werden nicht nur körperliche, sondern auch seelisch-geistige Aspekte bei der Betrachtung und Behandlung der Parodontose mit einbezogen

Für die etablierte Medizin ist die Mundhöhle eine Schachtel voller Zähne und sind die darin lebenden Bakterien die Hauptschuldigen der chronisch entzündlichen Zerstörung des Zahnhalteapparates . Aus ganzheitlicher Sicht richten wir unser Augenmerk aber weniger auf die Mikroorganismen als auf den Gesamtorganismus. Wir fragen uns, warum das Immunsystem bei den Betroffenen so außergewöhnlich heftig reagiert und warum deren Stoffwechsel das Bindegewebe so schlecht erhalten kann. Parodontitis ist niemals eine auf die Mundhöhle beschränkte Erkrankung, sondern nur das Symptom einer übergeordneten umfassenden Störung der Grundregulation im Sinne von Pischinger und Heine. Wenn wir nach der Ursache der Parodontitis suchen, dann finden wir, dass die richtige Ernährung ebenso wichtig wie die richtige Zahnpflege ist, um unsere Mundhöhle in Einklang mit der aggressiven Bakterienwelt der Biofilme zu bringen. Sicherlich kann die Parodontitis nicht als eine Ernährungsmangelerkrankung angesehen werden, aber dennoch ist eine falsche Ernährung eine bedeutende Ursache dafür, dass die Fähigkeiten unseres Körpers, sich gegen Infektionen zu wehren, verschlechtert werden. Zur Stabilisierung seines Immunsystems benötigt der Organismus lebenswichtige Vitalstoffe, die auch in frischen Lebensmitteln nicht ausreichend enthalten sind. Da das orale Immunsystem auch von der Darm-Ökologie maßgeblich beeinflusst wird, kommt dem therapeutischen Einsatz von Probiotika eine besondere Bedeutung zu. Im Rahmen einer orthomolekular unterstützten Parodontitistherapie mittels Nahrungsergänzung und Symbioselenkung kann das menschliche Immunsystem zielgerichtet so beeinflusst werden, dass die verloren gegangene Harmonie der Stoffwechselregulation wiedergewonnen wird.

„Ce nèst pas le microbe, cèst le terrain”, sagte schon Bechamp, Professor an der medizinischen Fakultät von Montpellier, Lille und Straßburg, zur Zeit Pasteurs und der Entdeckung des Tuberkelbazillus.

Sind Bewegung und Beweglichkeit der Gewebe vermindert oder eingeschränkt, sodass die Flüssigkeiten (Blut, Lymphe usw.) nicht mehr ungehindert fließen können, entsteht eine mehr oder minder ausgeprägte Stauung. Die Folge ist eine Einschränkung der Nährstoff- und Sauerstoffversorgung sowie ein verminderter Abtransport von Metaboliten im Gewebe.

Das Gewebe verliert seine Vitalität – der Boden ist bereit für eine Erkrankung.

Dieses Terrain, der Zustand der Gewebe im Allgemeinen und des Bindegewebes im Besonderen, ist das Betätigungsfeld des Osteopathen.

Bewegung ist leben. Alles, was lebt, fließt.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung in allen Fachbereichen der Zahnheilkunde hat eine engere Vernetzung der einzelnen Fachbereiche zur Folge. Infolgedessen steigt auch die Zahl erwachsener Patienten mit kieferorthopädischer Therapie. Durch die Zunahme der parodontalen Erkrankung mit steigendem Alter ist gleichermaßen auch die Anzahl von Patienten mit parodontal geschädigtem Gebiss in den kieferorthopädischen Praxen erhöht.


Da auch bei Erwachsenen eine Umbaureaktion im Alvoelarfortsatz auf einen mechanisch induzierter Stimulus zu verzeichnen ist, kann unter Berücksichtigung spezieller Parameter die Indikation der orthodontischen Therapie auf die Behandlung Erwachsener ausgedehnt werden. Grundvoraussetzung ist dafür ein gesundes Parodontium, sowie die genaue Planung des biomechanischen Effektes der Apparatur auf die parodontale-dentale Einheit. Die Vielzahl an unterstützenden kieferorthopädischen Möglichkeiten mit modernen Behandlungsapparaturen zur Erzielung einer umfassenden Rehabilitation des stomatognathen Systemes können als eine Teilsequenz in die gesamte zahnärztliche Behandlungssystematik integriert werden. Somit ermöglicht die interdisziplinäre Zusammenarbeit das Erreichen funktioneller und ästhetischer Therapieergebnisse mit bestmöglicher Patientenzufriedenheit

Eine Gingivitis oder Parodontitis die durch eine adäquate zahnärztlich Therapie nicht ausheilt wird in meiner Praxis durch eine Darmsanierung behandelt.


Das mukosaassoziierte Immunsystem (MALT = mucosa associated lymphoid tissue = ) ist Teil des darmassoziierten Immunsystems (GALT = gut associated lymphoid tissue). Die Schleimhäute des Körpers sind immunologisch vernetzt und können auf diese Weise kommunizieren.


Unter physiologischen Verhältnissen besteht der primäre Beitrag des GALT in der Synthese und Sekretion von sekretorischem IgA, welches mukosaprotektiv wirkt. Im Darm aktivierte Plasmazellen gelangen in den Blutkreislauf, zirkulieren im Körper und siedeln sich an anderen schleimhautbewehrten Lokalisationen ab, wie z.B. in der Mund- und Nasenschleimhaut und in den Speichel- und Tränendrüsen


Eine enterale Dysbiose bezeichnet ein Ungleichgewicht der Darmflora mit Häufung passagerer und pathogener Keime (Bakterien, Viren, Pilzen, Parasiten). Die Funktionsfähigkeit des darmassoziierten Immunsystem ist abhängig von einer intakten Darmflora. Daher macht eine Darmsanierung bei therapieresistenter Gingivitis oder Parodontitis Sinn.

Der ganzheitlich medizinische Ansatz aus der Sicht der Zahnmedizin ermöglicht über den Einblick in die ätiopathogenetischen Hintergründe der chronischen Parodontalerkrankungen Einsicht über mögliche Assoziationen zu systemischen Erkrankungen.


Während im Falle des Diabetes das Auftreten chronischer Parodontalerkrankungen als sechste Komplikation anerkannt ist, kam es nach epidemiologischen Hinweisen zu systemischen Zusammenhängen insbesondere aus den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts dazu, dass kardiovaskuläre Erkrankungen, Frühgeburten und verringertes Geburtsgewicht, Adipositas, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und Infektionen in vom Parodont entfernten Regionen im Focus des wissenschaftlichen Interesses stehen.


In Anwendung entsprechender Versuchsmodelle werden Erkenntnisse zu den ätiopathogenetischen Zusammenhängen gewonnen. Andererseits wird in Interventionsstudien eruiert, inwiefern adäquate Parodontaltherapie einen Beitrag zur allgemeinen Gesundheit leisten kann. Der Vortrag stellt die aktuellen Erkenntnisse zu den Zusammenhängen zwischen Parodontitis und systemischen Erkrankungen dar und gibt Empfehlungen für den Umgang mit dieser Thematik in der Praxis.

Stress und seine Ursachen sind aktuelle und wichtige Themen unserer Zeit. Die Auswirkungen von Stress auf unseren Körper sind inzwischen gut untersucht und wissenschaftlich fundiert.


Im Besonderen sind hier die Themen Psychoneuroimmunologie und Psychoneuroendokrinologie zu nennen.

Der Vortrag befasst sich mit der entzündungsfördernden Eigenschaft von Stress, seinen Auswirkungen auf die Mundschleimhaut und Techniken, wie jeder Mensch sich von Stress befreien kann und damit Entzündungsreaktionen im Körper vermindert und beseitigt.


Der Körper wird in allen Bereichen durch Rückkopplungsschleifen, bzw. Feedback-Loops gesteuert.

Dies betrifft nicht nur Endokrinum und Immunsystem sondern auch die Psyche.

Es gibt geistig-emotionale Feedback-Loops, die den Menschen in seiner Stresssituation festhalten und Entzündungen im Zahnfleisch und Körper chronifizieren.


Indem man die geistig-emotionalen Feedback-Loops unterbricht und durch konstruktive Denk- und Fühlweisen ersetzt, wird der Teufelskreis aus Angst und Stress durchbrochen.