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Traumapotenziale II: Symposium für trauma- und körperorientierte Psychotherapie

Ekel als besonderes Problem in der Behandlung von Psychosomatik- und Komplextrauma-Patienten

Ekel ist eines der Basisgefühle des Menschen neben Angst, Trauer, Wut, Scham, Freude und Schmerz. Es ist jedoch im Gegensatz zu den anderen grundlegenden Gefühlen bisher am wenigsten Gegenstand von Fachdiskussionen und Publikationen, obwohl es nach empirischen Kommunikationsforschungen ...   [mehr]
Ekel ist eines der Basisgefühle des Menschen neben Angst, Trauer, Wut, Scham, Freude und Schmerz. Es ist jedoch im Gegensatz zu den anderen grundlegenden Gefühlen bisher am wenigsten Gegenstand von Fachdiskussionen und Publikationen, obwohl es nach empirischen Kommunikationsforschungen eines der häufigsten unbewusste Interaktionsgefühle in der Mimik des Menschen ist.
Ekel erleben wir dabei bei existenziellen Wahrnehmungen von vergammeltem Fleisch, beim Anblick von faulem Obst, verendeten Tieren, toten Menschen, Verdauungsexkrementen, eiternden Wunden, Maden, Ratten u. v. a. Es ist aber auch oft ein interaktionssteuerndes Gefühl beim Umgang mit unsauberen, ungepflegten Personen und vulgären Äußerungen von Klienten.
Unterschwellig sind Ekelgefühle ebenso wirksame distanzierende Kräfte beim Hören von schauerlichen Unfallberichten, Folterprotokollen oder obszönen Sexualpraktiken u. v. a. Bei kaum einem anderen Basisgefühl ist die innerpsychische imaginative und kinästhetische Vorstellungskraft so schnell und nachhaltig angeregt und so autonom wirksam wie bei Ekel. Empfundenen Ekel kann man nur schwer Verbergen und übergehen. Dabei ist das Zugeben von Ekelgefühlen dem Erlebenden selbst sowie das Bekennen zu Ekel gegenüber einem anderen Menschen meist hoch peinlich und bei vielen gesundheits-therapeutischen Berufen sehr schambesetzt.
Trauma- und Körperpsychotherapeuten sind besonders stark Ekelgefühlen in der Bewältigung ausgesetzt, weil sie durch den Gegenstand ihrer Arbeit sowie das Klientel ihres Praxisalltags sehr oft mit diesem belastenden Gefühl konfrontiert werden. Fachleute aus den Bereichen der Hirnforschung, Psychosomatik, Psychoanalyse, Psychotraumatologie und Körperpsychotherapie wollen mit Psychotherapeuten aller Schulen sowie Beratern und Streetworkern der ambulanten sowie aufsuchenden Behandlergruppen über dieses wichtige Gefühl theorie- und praxisbezogen diskutieren, weil es in der Ausbildung von vielen Kollegen bisher zu kurz gekommen ist.
Wir meinen das dieses Thema interessante und wichtige Potenziale einer behandlungsseitigen Neueinordnung in sich birgt und das das Feld des Ekels nicht modern gewordenen Reality-Shows überlassen werden sollte, wo Quotenhits mit perversen und sadistischen Ekelsettings bei laufender Kamera gelandet werden.
Wir freuen uns auf einen interessanten fachbezogen avantgardistischen Austausch mit Ihnen im Juni 2009 in Leipzig.   [weniger]
www.trauma-institut-leipzig.de

Ekel in der ambulanten Behandlung von komplexen Traumafolgestörungen

75 min
Inhalt / abstract
Im Hauptvortrag werden zunächst die theoretischen Bezüge des körperpsychotherapeutischen Konzeptes innerhalb des SPIM-20_KT-Ansatzes erläutert und die Verbidnung zur alltäglichen Behandlung von komplextraumatisierten Patienten hergestellt.
Es zeigt sich in Einzelfallstudien sehr genau, dass das psychodynamische Thema des interaktionell wahrgenommenen und verinnerlichten Ekelgefühls eine zentrale Bedeutung bei der Entstehung von Opfer- und Täterübertragungen bzw. Schädigungsintrojektionen besitzt.
Dieses wird gerade durch eine körperorientierte Therapie bei o. g. Psychotraumapatienten schnell bewusst, was den sorgfältigen Aufbau von therapieförderlichen Wahrnehmungs- und Handlungsstrukturen erfordert. Im Vortrag werden psychagogische, settingbezogene und phasenbezogene Kriterien am Fallbeispiel erläutert wie mit diesen Komplikationen in der Einzel- und Gruppenpsychotherapie respektvoll und zielgerichtet im psychotherapeutischen Rahmen umgegangen werden kann. Ein Aspekt dieser Settinggestaltungen ist der Einsatz von beseelbaren Therapieobjekten als Triangulator der therapeutischen Beziehung bzw. Hilfsmittel der nachnährung bei der Ekelbearbeitung nach möglichen Psychotraumaexpositionen. Hierzu werden neben therapeutischen Langzeiterfahrungen auch Befragungserlebnisse von komplextraumatisierten Langzeitpatienten ausgewertet.
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Zur Psychosomatik des Ekels

70 min
Inhalt / abstract
Im Hauptreferat werden zunächst hirnphysiologische und biochemische Aspekte des Ekelgefühls anhand neuerer Erkenntnisse erläutert.
Die besonderen psychosomatischen Zusammenhänge von Ekelgefühlen lassen sich bei vielen Hautkrankheiten besonders eindrücklich nachweisen. Die Wechselwirkungsaspekte von Körper und Seele erlangen gerade bei Ekel eine seismografische Bedeutung.
Hierzu sollen Beispiele aus der stationären Praxis anschaulich erläutert und in wichtigen Vignetten der Pathogenese und Behandlung erläutert werden.
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Fallanalyse zum Ekel in der ambulanten Praxis einer Psychotraumafolgestörung

60 min
Inhalt / abstract
Der rote Faden dieses Hauptvortrages wird beim Rahmenthema Ekel durch eine Einzelfallanalyse bzw. Behandlungsvignetten aus der Einzel- und Gruppenpsychotherapie von komplextraumatisierten Patienten gehalten. Dabei kommen zunächst kurze anamnestische und traumavorfallsbezogene Kontexte der Klienten zu Gehör, welche die Entstehung von massiven Ekelgefühlen maßgeblich nach dem Erleben der Patienten hervorgerufen bzw. den Prozess der innerpsychischen Einprägung über lange Zeit mit bewirkt haben könnten. Wichtig ist dabei, dass verbale Äußerungen und Verhaltensweisen von komplextraumatisierten PatientInnen zu Beginn der Behandlung, wo die Ekelerfahrungen zum großen Teil noch unbewusst bzw. in diffuser Phänomenologie existierten von den verbalen und verhaltensseitigen Interaktionen in der fortgeschrittenen Psychotherapie einfühlsam diagnostiziert und unterschiedlich bearbeitet werden.
Je nach dem klientenmöglichen Niveau der innerpsychischen Zuordnung kann bzw. muss mit den individuellen interaktionellen Wahrnehmungsangeboten differenziert gearbeitet werden. Feinsinnige Wahrnehmungen, Erinnerungen und Bedürfnisse zur individuellen Bearbeitung von Ekelgefühlen gestalten die Therapiebeziehung sowie insbesondere die Einrichtung von Psychotraumaexpositionssettings maßgeblich mit.
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Integrative Körperpsychotherapie und Emotionsregulation

50 min
Inhalt / abstract
Ekel ist eines der Basisgefühle und tritt insbesondere nach tiefen und traumatisierenden Demütigungen und Verletzungen auf. In der körperpsychotherapeutischen Be- und Verarbeitungen von diesen Erfahrungen spielt der Ausdruck der dazu gehörigen und häufig abgespaltenen oder verdrängten Emotionen eine wichtige Rolle.
Insbesondere bei Opfern von sexuellen Missbrauch kann der Ausdruck von Ekel neben Schmerz und Wut u.a. dazu beitragen, die traumatischen Erlebnisse schrittweise zu verarbeiten. Wie alle Gefühle hat auch der Ekel eine körperliche Seite, die sich in Mimik, Körperhaltung und Stimme nonverbal ausdrückt.
Anhand von Fallvignetten wird das körperpsychotherapeutische Vorgehen bei der Unterstützung und Beförderung von eher vermiedenen Gefühlen wie Ekel am Beispiel von sexuellem Missbrauch verdeutlicht. Häufig erfolgt er bereits in der Kindheit bzw. frühen Kindheit in der Familie, deshalb hat die tiefenpsychologische Herausarbeitung der Genese des Missbrauchs einen besonderen Stellenwert in der Therapie.
In der Dialektik von Beziehungs- und Körperarbeit soll die Förderung der Selbst- und der emotionalen Regulation des PatientIn in der Integrativen Körperpsychotherapie verdeutlicht werden. Dabei kommen auch Ergebnisse der Säuglings- Bindungs- und Hirnforschung zum Tragen.
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Selbsthass, Sexualität und Ekel

50 min
Inhalt / abstract
Am Beispiel von massiven Essstörungen wird das Thema Ekel, Selbsthass und Abwehr von Sexualität behandelt. Eine Mischung aus einzel-, paar- und gruppentherapeutischen Verfahren hat sich ebenso bewährt wie die Kombination von tiefenpsychologischen, körpertherapeutischen und traumaorientierten Interventionen. Das Konzept der methodenintegrativen Psychotherapie im
rhythmisch-dynamischen Handlungsdialog wird in Theorie und Praxis entfaltet.
Der Ekel wird als Deckeffekt für selbstdestruktive Strebungen gedeutet und als Schutzmechanismus vor übergriffigen Beziehungserfahrungen verstanden. Im Vortrag und begleitendem Workshop werden Interventionsmöglichkeiten vorgestellt und unter multimodaler Perspektive diskutiert.
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Zur Abwehrfunktion des Ekelaffekts

75 min
Inhalt / abstract
Wie die Scham ist auch der Ekelaffekt in der Psychoanalyse wenig beachtet worden. Beide dienen der Abwehr eigener Impulse und Bestrebungen, besonders sind sie aber auch eine Barriere gegen negative Einwirkungen von außen. Ekel als körpernaher Affekt rückt in die Nähe von Übelkeit und Erbrechen bzw. der hysterischen Angst vor diesen. Die Schutz- und Abwehrfunktion des Ekels in Psychodynamik und analytischer Psychotherapie wird untersucht.
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Aspekte des Ekels bei der Rekonstruktion von Traumata

75 min
Inhalt / abstract
Starke körperliche, affektive und emotionale Reaktionen – wie u. a. Scham- und Ekelempfindungen – stellen im Rahmen komplexer Traumatisierungen oft ein Abwehrgeschehen über mehrere Zeitebenen dar. Derartige Abwehrkonfigurationen beinhalten dann zentrale Momente verschiedener Traumata. Die dazu gehörenden Übertragungsaspekte stellen bezogen auf diesen Fokus, ebenfalls ein Geflecht aus Ich-Zuständen und Introjektabbildungen, also eine Vermischung eigener Gefühlsqualitäten und projizierter Gefühle von Täter und Retterpersonen dar, mit der Gefahr von Identitätsvermischungen.
Zentrales Thema des Vortrages soll deshalb die rekonstruktive Entflechtung dieser Abwehrkonstellationen in Kontext und Beziehungsaspekt sein.
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Fremd-Körper. Berührungsangst und Ekel.

70 min
Inhalt / abstract
Verminderte Körperakzeptanz ist bei Patientinnen mit Anorexia nervosa und Zwanghaftigkeit wie auch bei Patientinnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen mit komplex-traumatischer Geschichte besonders häufig und hartnäckig. Vor dem Hintergrund früher taktiler Deprivationserfahrungen oder Überstimulation durch Grenzüberschreitungen finden an der Haut als Abgrenzungsorgan typische Ausstoßungsprozesse statt: Die Patienten betrachten sich mit Abscheu, erleben Berührung als Ekel stimulierend und begegnen dem Körper mit genereller Aversion und Ausstoßung. Die enge Koppelung von Sexualität mit Ekelaffekten ist eine typische Konstellation bei diesen Patientengruppen. Im Hauptvortrag soll über derart psychosomatische-psychoanalytische Theorien und Praxisbeispiele zum Thema Ekel referiert werden.
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Der Ekel in der therapeutischen Realität und seine Auswirkungen auf die Gegenübertragung des Analytikers

60 min
Inhalt / abstract
Hin und wieder kommt es in der therapeutischen Arbeit, insbesondere bei Therapeuten, die die Körperebene in die Behandlung einbeziehen, zu Ekelgefühlen. Es kann durchaus Schwierigkeiten aufwerfen, diese Gefühle zu handhaben, ohne den Patienten zu verletzen und ohne andererseits die Gefühle selbst zu verleugnen. Wie beeinflusst der Ekel-Affekt insbesondere die Gegenübertragung?
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Ekel und sexueller Missbrauch

50 min
Inhalt / abstract
Diese Präsentation konzentriert sich im Schwerpunkt auf Ekelgefühle, die sowohl bei Therapeuten als auch bei Patienten auftreten, wenn es um die Behandlung von sexuellem Missbrauch geht. Ekel entsteht für die Patienten meist in Bezug zum sexuellen Missbrauchsakt, dem Missbraucher, auf sich selbst als Opfer bezogen sowie auf die Sexualität an sich.
Ekel konzentriert sich für die Therapeuten oft auf die Unmenschlichkeit eines Menschen am anderen und dass Bedürfnis die Patienten vom Missbrauchserleben zu lösen. Nicht selten geraten Therapeuten aufgrund persönlicher Vorsichts- und Vermeidungshaltungen in persönliches Wut- und Burnouterleben. Spezielle Vorsichtsregeln werden für Therapeuten beschrieben, die sich entschlossen haben auch Missbraucher im Rahmen von Inzest- und Phädophiliefällen zu behandeln.
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Soziokulturelle und psychodynamische Grundlagen des Ekelns

50 min
Inhalt / abstract
Ekel ist eine anthropologische Tatsache, die den Menschen auszeichnet und ihn vom Tier unterscheidet. Ekel ist eine sehr körpernahe und sehr intensive Empfindung. Gleichwohl ist die Ekelempfindung nur als Potential gegeben; ihre konkrete Gestalt (unter welchen Umständen ekelt man sich vor was?) wird im Rahmen vorgegebener kultureller Muster vom Individuum biographisch erworben. Eng verknüpft mit dem Ekel ist die Scham und das Gefühl des Unheimlichen. Die Verbindung zwischen Ekel und Unheimlichkeit stellt in zahlreichen kulturellen Phänomenen (der Ästhetik des Hässlichen, dem Horrorfilm, dem Umgang mit Sterben und Tod etc.) ein zentrales Element dar.
Psycho- und beziehungsdynamisch hat Ekel zum einen eine Schutzfunktion vor der Erfahrung unliebsamer Nähe, zum anderen stellt der Ekel als Symptom eine Kompromissbildung zwischen Abwehr und dem lustvollen Genuss des Verdrängten dar, und schließlich kann das Subjekt im Ekel erkennen, dass eine Grenze überschritten wurde. Im reflexiven Selbstekel wird sich das Subjekt seiner schwachen ekligen Seiten bewusst und kann diese Selbsterkenntnis zur positiven Selbstveränderung oder zur Selbstzerstörung nutzen.
Im Vortrag wird die psycho- und beziehungsdynamische Bedeutung des Ekels theoretisch beleuchtet, an klinischen Fallvignetten und ästhetischen Beispielen verdeutlicht und im Rahmen einer sozialpsychoanalytischen Betrachtung als kulturelles Phänomen gedeutet.
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Für grau hinterlegte Referenten gilt: Die Verfügbarkeit dieses Vortrages für eine Auslieferung wird geprüft.