Traumapotenziale III: Symposium für trauma- und körperorientierte Psychotherapie
Täterintrojekte
Gewalt ist ein altes Thema der Menschheitsentwicklung. Zwischenmenschliche Aggression ist vom Standpunkt des Aggressors meistens eine Form der Machtausübung – aber aus der Sicht des Opfers dagegen eine Ohnmachtserfahrung mit ungewissem Ausgang. Was ist, wenn sich beim ...
[mehr]
Workshop: Beziehungsintrojekte in der psychoanalytischen Arbeit40 min, deutschInhalt / abstract Arbeit mit zerstörerischen Beziehungsintrojekten in der körper- und traumaorientierten psychoanalytischen Arbeit Das Kind hinter den Täterintrojekten steckt voller Angst. Loyalität und Dankbarkeit binden es an die Schutzfiguren. Diese liefern sich einen Machtkampf mit dem Therapeuten, sie wollen ihren Monopolanspruch nicht aufgeben. Es ist wichtig, die Introjekte zu externalisieren, ihnen Stimme und Raum zu geben, ihre Geschichte zu erforschen und ihre lebensrettende Funktion zu würdigen. Dann kann ihre Omnipotenzphantasie schrumpfen. | ||
|
Workshop: Täterintrojekt aus dem Blickwinkel eines Elternkurses60 min, deutschInhalt / abstract Belastungsgrenze und Täterintrojekt aus dem Blickwinkel eines Elternkurses Die ungewohnte Situation mit dem Neugeborenen in den ersten Monaten bzw. Lebensjahr führt viele Eltern an ihre Belastungsgrenze heran. Schlafmangel, Unsicherheit im Verhalten und in der Beziehung zum Baby, eigene Bedürfniszurückstellung, Uneinigkeit mit dem Partner oder den eigenen Eltern tragen häufig zu diesen Ausnahmezuständen bei und sind nach unserer Erfahrungseinschätzung und Meinung Nährboden für das unbewusste Ausleben von Täterintrojekten. In diesem WS wird an dem prägnanten Beispiel einer videogestützten Schreiszene eines Babys ein konkretes Fallbeispiel aus dem Elternkurs SAFE® vorgestellt und diskutiert. Dabei soll nach einer kurzen theoretischen Positionierung (Zusammenhang zwischen Belastungsmodell und Täterintrojekt) durch die beiden SAFE®-Mentorinnen und Traumafachberaterinnen (TIL) ein tiefer gehender Einblick in die praktische Arbeit mit den Eltern und deren Täterintrojekten gegeben werden. Es kann genauso auf die Frage eingegangen werden, ob wir die Eltern direkt mit ihren Täterintrojekten konfrontieren bis hin zu Überlegungen, wie vielleicht ressourcenstärkend und/ oder einsichtsfördernd dem Agieren von Täterintrojekten vorgebeugt und begegnet werden kann. | ||
|
Täterintrojekte in der angewandten Kunst60 min, deutschInhalt / abstract Täterintrojekte in der zeitgenössischen Kunst Wie zeigt sich die Trauma-Geschichte eines Künstlers in seiner Kunst? Es gibt komplexe Zusammenhänge, durch die alte Kindheitstraumata, Kunst und die Dynamiken des Kunstmarktes miteinander verstrickt sind. Auch Täterintrojekte zeigen sich hier in vielfältigen Re-Inszenierungen, auf Seiten des Künstlers z.B. durch Re-Inszenierungen mit dem Konsumenten in der Täterrolle, sowie auch auf Seiten des Kunst-Konsumenten z.B. durch die Förderung von Kunst mit hoher Traumaladung. Im Vortrag sollen diese wechselseitigen Dynamiken beleuchtet und mit Bild- und Video-Beispielen deutlich gemacht werden. | ||
|
Das Täterintrojekt als General im dissoziativen Patienten75 min, deutschInhalt / abstract Im diesem Beitrag wird zunächst ein historischer Überblick zum Begriff des Täterintrojekts in der Behandlung von dissoziativen Störungen in Amerika gegeben. Dabei werden die wichtigen Akzentverschiebungen und Veränderungen in den diagnostischen und therapeutischen Meinungen der letzten 30 Jahren abgedeckt. Im weiteren wird der Vortragende zeigen wie einfache und komplizierte destruktive Täterintrojekte behandelt werden können und wie dies im TMT-Ansatz (Trauma-Model-Therapy) praktiziert wird. Es zeigt sich dabei oftmals, dass omnipotente Kinderanteile mit starken täteridentifizierten Introjekten verknüpft sind, die eine ganz bestimmte logische Struktur haben. Solche Strukturen sollten mit ihnen angepassten therapeutischen Dialog-Methoden behandelt werden. Interessante Patientenbeispiele sollen illustrieren wie dies in der Praxis funktioniert. Anhand von Modelldialogen soll gezeigt werden, wie die grundlegenden Probleme dissoziativer Patienten und ihre Stagnations-Phänomene auf verschiedene Formeln runtergebrochen werden können, indem sie in den TMT Ansatz eingearbeitet und der Behandlung zugänglich gemacht werden. Dieser Vortrag wird mit einer Vielzahl von Thesen und Ableitungen abschließen, wie sie für die effektive Diagnostik und Therapie von Täter Introjekten im TMT Konzept entwickelt wurden. | ||
|
Geschichte und Definition des Begriffs Täterintrojekte75 min, deutsch | ||
|
Täterloyalität und Täteridentifikation75 min, deutschInhalt / abstract Täterloyalität und Täteridentifikation: Verstehen, erkennen, verändern Die meisten Gewalt-TäterInnen haben selbst zwar nicht unbedingt dieselbe Art von Grausamkeit erlebt, die sie anwenden; aber doch massive Entwertung, radikalen Bindungsverlust und gegen Sie gerichtete Brutalität. Täterverhalten wird also meist sozial "vererbt". Die meisten Gewaltopfer werden jedoch nicht gewalttätig gegen andere. Sondern sie zer-quälen sich selbst: mit Selbsthass, Selbstverletzung, mit dem Torpedieren eigener Fortschritte und Erfolge. Das bekommen wir auch in der Psychotherapie zu spüren. Wie können wir mit hartnäckiger Täterloyalität und Täteridentifikation umgehen? Denn eines ist sicher: Erst wenn wir – und wenn die Persönlichkeit der KlientIn selbst – dem Täterintrojekt "die Hand hinstrecken" kann, beginnt sich etwas zu verändern… | ||
|
Täterintrojekte in der Einzel- und Gruppenpsychotherapie – Diskussionsansatz und Forschungsergebnisse mit SPIM-20-KT75 min, deutschInhalt / abstract Zunächst werden im Rahmen theoretischer Abwägungen die Begriffsschwierigkeiten des Introjektterminus herausgearbeitet. Dabei werden auch Missverständnisse und Beziehungsängste mit diesem Begriff zwischen therapeutischen Schulen bzw. bei der Verwendung des Begriffes in der alltäglichen Psychotraumapraxis gegenübergestellt und Hypothesen für diese Verwirrung aufgestellt. Es könnte u.a. sein, dass so wie der Psychotraumabegriff vor Jahren allgemein – auch der Terminus der Täterintrojekte heute ebenso psychodynamische Unruhe an den unbewussten Paradigmen stiftet. Alsdann werden auch eigene Modellauffassungen zur Introjektion und Implantation aus dem Behandlungskonzept SPIM-20-KT vorgestellt und anhand von Fallvignetten erläutert. Im zweiten Teil des Vortrages referiert der Autor Forschungsergebnisse aus der ambulanten Praxis zur Verwendung des Introjektbegriffes und zur von komplextraumatisierten / dissoziativen Patienten erlebten Nützlichkeit von Introjektbearbeitungssettings, welche zuvor in ihrer Anwendungsstruktur kurz vorgestellt wurden. Dabei zeigen sich interessante Veränderungstendenzen in der qualitativen und quantitativen Wahrnehmung von Introjektstrukturen, welche dem aktuellen Therapiestand der Klienten bzw. der therapeutisch erworbenen Introjektdistanz sowie deren bewussten Regulierbarkeit entsprechen. Abschließend werden aus den theoretischen Vorüberlegungen, empirischen Behandlungsbeobachtungen sowie den ersten Ergebnissen der Forschungspilotstudie zusammenfassende Ableitungen getroffen, wie die alltägliche Arbeit mit komplextraumatisierten / dissoziativen Patienten möglicherweise effektiver gestaltet werden könnte sowie weiter erforscht werden sollte. | ||
|
Identifizierung v. Täterintrojektseiten bei werdenden Eltern45 min, deutschInhalt / abstract Mittels des AAI (Adult Attachment Interview) einem international anerkannten Erfassungsinstrument für das Bindungsverhalten Erwachsener können werdende Eltern bereits zu Beginn eines Elternkurses in der Schwangerschaft für eigene Täterintrojekte sensibilisiert werden, so dass im Verlauf der Treffen einsichtig und prozessfördernd auf das gewonnene Erfahrungswissen zurückgegriffen werden kann. Transgenerationale Phänomene bei der Weitergabe von Introjekten können mit Hilfe der Fragen des AAI in Ansätzen dargestellt und bewusst gemacht werden. Anhand einer Fallvignette soll der Entwicklungsverlauf einer jungen Familie vorgestellt und im Hinblick auf die Täterintrojektstrukturen diskutiert werden. Praktische Selbsterfahrungselemente wie Rollenspiele, Videoaufzeichnungen, Statements, spielerischer Umgang mit beseelbaren Objekten (KSHP) und theoretisches Wissen, wie es anwendungsbezogen in den Elternkursen SAFE® Vermittlung findet, werden Inhalt des Vortrags sein. | ||
|
Täterintrojekte bei Programmieren der CIA70 min, deutsch | ||
|
Täteranteile von Kindesmisshandlungs-Opfern75 min, deutschInhalt / abstract Offenkundige und verborgene Täteranteile: ihre Anwesenheit, ihre Reinszenierung und ihre Auflösung in der Behandlung von Kindesmisshandlungs-Opfern Dieser Vortrag befasst sich mit der Vielfalt der Persönlichkeitsanteile, die in dissoziativen Patienten vorzufinden sind, deren Verhalten von introjizierten Aspekten des Täterverhaltens und dessen Persönlichkeit angetrieben wird, und wie sie innerhalb der therapeutischen Beziehung zu behandeln und zu lösen sind. Offenkundige und verborgene Täteranteile verursachen die herausforderndsten Momente/Tage/oder Wochen für einen Therapeuten. Diese Persönlichkeitsanteile, die einige der gefährlichsten und aversivsten Verhaltensweisen und Gefühle in sich tragen, sind dazu bestimmt das Überleben des Patienten zu sichern, während sie gleichzeitig oft dafür verantwortlich sind, dass Patienten aus der Behandlung geschmissen werden, in der Behandlung mißbraucht werden, den Therapieprozess bremsen und mehr als alle anderen Anteile dafür, dass der Therapeut selber wieder in die Behandlung geht. Auf den ersten Blick können Täteranteile furchterregend, destruktiv, machtvoll, kontrollierend, ekelerregend und/oder gefährlich für sich und andere sein. Es ist von entscheidender Bedeutung zu verstehen, dass gerade diese Persönlichkeitsanteile, egal wie sie sich nach Außen präsentieren, wertvolle Schlüssel für das Überleben des Patienten beinhalten und die ein notwendiger Teil der Heilung des Patienten sind. Offenkundige Täteranteile treten in der Behandlung auf eine Vielzahl von Arten auf, z.B. die sogenannte "Borderline-Wut"; Persönlichkeitsanteile, die sich selbst während und nach der Sitzung verstümmeln; Persönlichkeitsanteile, die sich illegal und/oder gefährlich verhalten; und Persönlichkeitsanteile, die wiederum andere Anteile terrorisieren/misshandeln. Im Idealfall lädt der Therapeut die Täteranteile dazu ein, an der Behandlung teilzunehmen, und baut die erforderliche Beziehung mit ihnen auf. Täteranteile werden dem Therapeuten auch durch seine Irrtümer und Fehltritte bekannt. Diese können unbeabsichtigt und durch Übertragungen (z.B. Worte die ich verwende, wurden auch vom Täter verwendet), ein Versehen (ich habe einen falschen Termin im Kalender eingetragen) oder einen grober Fehler (ein unvernünftiger EMDR-Einsatz führte dazu, dass andere Teile von Schmerzen überflutet wurden und ein Täter-/Schützeranteil zum Angriff überging) verursacht werden. | ||
|
Übertragungsspezifik von Täter-Introjekten75 min, engl/deuInhalt / abstract Die Abbildung traumatisierter Erfahrung konfiguriert sich aus einer subkortikalen Dissoziation und einer kortikalen Spaltung. Für letzteren Abwehrvorgang spielt die Prägung über Täterintrojekte eine bedeutsame Rolle: Infolge des dissoziativen Ausnahmezustandes werden Informationen aus der Täter-Beziehung auf das Kind übertragen - im Sinne einer Introjektion. Die mentale Täterbesetzung des Kindes an dieser Stelle - infolge seiner völligen Dissoziation - ist so stark, dass es diese später bei Aktivierung (fast) von eigenen Sichtweisen nicht unterscheiden kann und - im Sinne eines Introjekts - Ich- und über ich Anteile dominiert. Diesem Vorgang soll sowohl theoretisch als auch an Fallbeispielen nachgegangen werden. | ||
|
Die Aneignung des Fremden als Anpassungsleistung75 min, deutschInhalt / abstract Aggressive oder in anderer Weise scheinbar destruktive Persönlichkeitsanteile entstehen in Folge einer aktiven Anpassungsleistung an lebensbedrohliche traumatisierende Situationen. Auch aggressive oder in anderer Weise bedrohliche Persönlichkeitsanteile haben eine protektive Funktion. Der Begriff Täterintrojekt ist irreführend und fragwürdig, da die Zuwendung zu den als schwierig erlebten Persönlichkeitsanteilen durch die Attribuierung eines Selbstanteils mit Tätereigenschaften weiter erschwert wird. Vor dem Hintergrund der aktuellen neurobiologischen Forschungsbefunde zur Entstehung von traumassoziierten Persönlichkeitsanteilen werden die unterschiedlichen theoretischen Modellbildungen vorgestellt. Insbesondere wird dabei auf die Entwicklung der persönlichen Identität und auf die Beziehung zum eigenen Körper, als von Beziehungserfahrungen und anderen äußeren Bedingungen abhängiger und störbarer Prozesse eingegangen. Die sich daraus ergebenden praktischen Konsequenzen für die Behandlung von Patienten mit komplexen Traumafolgestörungen werden diskutiert. | ||
|
Zum Drama des zweckgelobten Kindes45 min, deutschInhalt / abstract Im Vortrag wird besonders die beziehungsanalytische und stresspsychologische Wurzel der allmählichen Entstehung von Täterintrojekten im manipulationsfähigen, liebesabhängigen Kind untersucht. Es werden dazu theoretische Auffassungen von Ferenczi zu Beginn der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts als auch neuere Auffassungen vorgestellt und mit einer Vielzahl von eigenen Therapieerfahrungen in Verbindung gebracht. Dabei wird als Phänomen herausgearbeitet, das die konkrete Verknüpfung von verwirrenden Beziehungsinformationen für das Kind eine besonders perfide suggestive, strafende als auch paradox anspornende Beziehungskraft darstellt. Ein auf Liebe und Zuwendung ausgerichtetes Kind kann sich aufgrund der großen – zum Teil unterschwelligen – zum Teil wahrgenommen – psychophysischen Todesangst diesem Geschehen nicht entziehen. Anhand von Selbsterfahrung und eindrücklichen Fallvignetten werden die aufgestellten Thesen erläutert und in der stufenweisen Ausformung zu schwerwiegenden Täterintrojekten dargestellt. Abschließen sollen Behandlungsimplikationen den Vortrag abrunden und einige Minuten zur Diskussion bleiben. | ||
|
Wie aus Schutzfiguren Täterintrojekte werden75 min, deutschInhalt / abstract Der Drache und der Berserker. Wie aus Schutzfiguren Täterintrojekte werden Traumatisierte Kinder, die sich ungeschützt, ohnmächtig und extrem verletzlich fühlen, können unbewusst Schutzfiguren entwerfen, die Geborgenheit gegen die ständig drohenden Gefahren zu garantieren scheinen. Das bis zur Todesangst gefährdete Kind: liefert sich der mächtigen Figur aus, identifiziert sich, verschmilzt mi ihr. Sie nährt sich aus den Eigenschaften der Täter. Manchmal wird das Kind verdrängt, vergessen, ist nur noch in Spuren präsent, während nach außen der aggressive Panzer mit seinem Monopolanspruch auf das Kind dominiert. | ||
|
Für grau hinterlegte Referenten gilt:
Die Verfügbarkeit dieses Vortrages für eine Auslieferung wird geprüft.